Dass das marode Wikingerdorf Flake am Ufer des Walchensees nicht komplett abgerissen wird, sondern in Teilen erhalten bleiben soll, hat der Gemeinderat Anfang Juli nach einer hitzigen Debatte beschlossen. Am Montag wurde der Beschluss nun konkretisiert: Demnach werden drei Hütten abgerissen, zwei sollen saniert werden. Auch die Schnitzarbeiten, die von den Schulen für Holz und Gestaltung des Bezirks Oberbayern für das Filmkulissendorf erst vor zwei Jahren neu geschaffen wurden, sollen bleiben. Noch in diesem Sommer will man das Areal als Badebereich vor allem für Familien öffnen, erklärt Bürgermeister Thomas Holz (CSU) auf Nachfrage.
Damit ist der Gemeinderat im Wesentlichen dem Konzept des Verkehrsvereins gefolgt. Dagegen stimmten am Montag die beiden Walchenseer Gemeinderäte Reinhard Dollrieß und Frank Sommerschuh (beide FW), sowie Klaus Barthel (SPD). Ein detailliertes Konzept, das auch die Gestaltung der Familienbadewiese einschließt, soll im September beschlossen werden.
Über die Kosten lasse sich im Moment noch nichts sagen, erklärt Holz. In einer Anfang Juli vorgelegten Kalkulation wurde die Sanierung je Hütte auf rund 26 200 Euro taxiert; diese Summe diene als Anhaltspunkt. Im diesjährigen Haushalt sind vorsorglich 150 000 Euro eingestellt.
Das marode Wikingerdorf Flake, das seit 14 Jahren auf dem Gelände zwischen Surferwiese und Wasserwacht steht und der Gemeinde von Wickie-Regisseur Michael Bully Herbig kostenlos überlassen wurde, hatte zuletzt für viel Wirbel gesorgt. 318 Bürgerinnen und Bürger hatten sich in einer Unterschriftenaktion für einen kompletten Abriss ausgesprochen. Sie wollen lieber einen Badestrand als ein Hüttendorf, das teuer saniert werden müsste. Auch mit dem nun beschlossenen Kompromissvorschlag des Verkehrsvereins über einen Teilerhalt von Flake und einen Familienbadebereich, können sich viele Walchenseer offenbar nicht anfreunden.