Nachruf:Trauer um Benno Forster

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Die heimische Musikwelt trauert um Benno Forster. (Foto: Hartmut Pöstges)

Gründer und künstlerischer Leiter der Schäftlarner Konzerte stirbt im Alter von 87 Jahren.

Von Claudia Koestler, Schäftlarn

Eine hoch geschätzte Stimme der klassischen Musik ist verstummt: Benno Forster, Gründer und künstlerischer Leiter der Reihe "Schäftlarner Konzerte", ist am 6. September im Alter von 87 Jahren nach längerer Krankheit gestorben.

Forster besuchte das Schäftlarner Internat und hatte nach dem Abitur an der Musikhochschule München und an der Universität Köln studiert. Nachdem es ihn zurück nach Schäftlarn gezogen hatte, arbeitete er als Lehrer am Gymnasium. Am 24. März 1968 trafen sich auf seine Initiative hin in der alten Turnhalle des Gymnasiums der Benediktiner Schäftlarn junge Orchestermusiker und Musikstudenten aus München und spielten Werke von Antonio Vivaldi, Wolfgang Amadeus Mozart und Benjamin Britten. Da war die Vision einer langfristigen Konzertreihe bereits geboren, und wenig später zogen die Musiker von der Turnhalle in die Klosterkirche Schäftlarn.

Dort gaben sie im Juli und September 1968 ihre ersten, bereits vielbeachteten Aufführungen: Die "Schäftlarner Konzerte" waren geboren. "Hier sollte das Gesamterlebnis von geistlichem Raum, barockem Rahmen und wertvoller Musik gelingen", berichtet Anja Brandstäter, Pressesprecherin der Schäftlarner Reihe. Im selben Jahr wurde zudem Benno Forsters Sohn Michael geboren, der heute die Konzerte leitet.

1972, nachdem die Schäftlarner Konzerte sich im Olympischen Kulturprogramm in der Reihe "Musik in Bayerns Schlössern und Kirchen" erfolgreich durchgesetzt hatten, war aus den kleinen Anfängen schon eine bekannte Konzertreihe geworden. "Benno Forsters breite Erfahrung und die nimmermüde Suche nach Besonderem ergaben einzigartige Konzertabende, die man nicht vergisst", so Brandstäter. Mit dem 50. Jubiläum der Schäftlarner Konzerte 2018 hat Benno Forster die künstlerische Leitung an seinen Sohn Michael übergeben.

Sein Wirken blieb nicht verborgen: 1987 wurde dem Dirigenten das Bundesverdienstkreuz verliehen, zahlreiche Preise und Auszeichnungen folgten. 2015 etwa wurde er von der Stiftung Bücher-Dieckmeyer ausgezeichnet. Die Stiftung fördert die Pflege der Kirchenmusik in Bayern.

Der Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung findet am Dienstag, 12. September, in der Klosterkirche Schäftlarn statt.

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