Kommunalwahl 2020:"Es geht um gut oder besser"

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Auf ein Selfie mit dem Kandidaten: Ortsvorsitzende Susanne Thomas und Günther Eibl. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die CSU Wolfratshausen wählt Günther Eibl zum Bürgermeisterkandidaten.

Von Susanne Hauck, Wolfratshausen

Nach einer knackig-kurzen Versammlung steht fest: Günther Eibl soll bei der Kommunalwahl 2020 in Wolfratshausen für die CSU als Bürgermeisterkandidat gegen Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) ins Feld ziehen. Die Wahl am Mittwochabend fiel mit großer Rückendeckung für den 54-Jährigen aus: Eibl kassierte nur eine Nein-Stimme, für die anderen 22 Wahlberechtigten ist er der richtige Mann. "Ein tolles Wahlergebnis", meinte CSU-Ortsvorsitzende Susanne Thomas dazu.

Eibl war schon länger als Wunschkandidat des CSU-Ortsverbands im Gespräch, hatte sich aber Bedenkzeit erbeten. Jetzt sei er sich sicher, den hohen Ansprüchen gerecht werden zu können, erklärte er am Mittwoch. Den Anwesenden stellte er sich noch einmal vor: Er ist in Wolfratshausen aufgewachsen, hat in Geretsried Abitur gemacht und anschließend eine Banklehre absolviert. Nach zehn Jahren bei der Kreissparkasse Wolfratshausen sattelte er auf Elektrotechniker um, um den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Politisch engagiert er sich schon fast 30 Jahre lang: Seit 1990 ist er bei der CSU, seit 2002 Stadtrat und dort seit 2014 Fraktionssprecher. Zwischendurch war er sechs Jahre lang Wirtschaftsreferent der Stadt. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Für Eibl ist Wolfratshausen "eine Stadt mit Perspektive", und so hat er auch sein Wahlprogramm überschrieben. Handlungsbedarf sieht er bei der digitalen Infrastruktur. Die müsse besser werden, um moderne Unternehmen in der Loisachstadt anzusiedeln. Wolfratshausen soll außerdem eine fahrradfreundlichere Kommune mit weniger Verkehr werden. Anschieben will er in den nächsten sechs Jahren die interkommunale Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden und das Mittelzentrum Wolfratshausen-Geretsried zu einem Oberzentrum weiterentwickeln. Auch dem Problem des Siedlungsdrucks durch die Metropole München auf das flächenmäßig begrenzte Wolfratshausen will er sich stellen. Dass sein Wahlprogramm noch reichlich vage ist, gab Eibl offen zu. Denn die Details will er zusammen mit den Bürgern entwickeln. "Ich will ihnen zuhören, mit ihnen diskutieren und ihre Vorschläge für Lösungen anhören." Das soll im Rahmen der Veranstaltungsreihe #red geschehen.

Der 54-Jährige sieht die Chance, in der Stadt etwas voranzubringen, vor allem in der parteiübergreifenden Zusammenarbeit und nannte als positives Beispiel dafür die Verwertung der städtischen Liegenschaften wie den Untermarkt 10 und den Boodevaar-Turm. "Es macht Spaß, für Wolfratshausen etwas zu erreichen." Er kündigte an, in den nächsten zwölf Monaten "seine ganze Kraft und Energie" in die Kandidatur zu legen und einen sachlichen Wahlkampf führen zu wollen.

Zuvor hatte sich Paul Brauner für Günther Eibl stark gemacht. "Ich bin überzeugt, er kann's", rief der langjährige frühere Stadtrat und rühmte den Bürgermeisterkandidaten als jemand, "der sich nicht nur bemüht, sondern vorausdenkt und beschlossene Projekte auch durchführt". Seit Jahren werde darüber geredet, dass die Altstadt veröde und Wohnungen und Parkplätze fehlten. "Diese Beschlüsse müssen zügig umgesetzt werden." Er ließ keinen Zweifel daran, dass er Eibl für den Richtigen dafür hält. Der sei eine Führungskraft, der auch bei Veränderungen das Ruder des Stadtschiffes richtig lenken könne und habe zudem bewiesen, dass er kooperationsfähig sei. Es gehe bei der Wahl zum nächsten Bürgermeister nicht um gut oder schlecht. "Es geht um gut oder besser."

© SZ vom 22.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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