Loisach-Isar-Kanal:Schadensbegrenzung am Fluss

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Die Schäden am Loisach-Isar-Kanal haben auch einen Hang an der Loisach unterspült und abgetragen. (Foto: Felicitas Amler/oh)

Zur Ursache der Überschwemmung am Kanal hält sich Uniper weiterhin bedeckt - und konzentriert sich zunächst darauf, das Loisachufer abzusichern.

Von Konstantin Kaip, Geretsried

In der Geltinger Gärtnerei Holzer, die vergangene Woche durch den undichten Loisach-Isar-Kanal überschwemmt und beschädigt wurde, ist wieder Land in Sicht. "Das Wasser steht nicht mehr in den Gewächshäusern", berichtet Betreiber Josef Holzer am Montagvormittag. Allerdings habe er immer noch keine Zufahrt zu dem betroffenen Bereich. "Für mich ist der ganze Betriebsteil abgeschnitten", sagt er. Die Gärtnerei zwischen der Loisach und dem Kanal stand am Donnerstagmorgen stellenweise etwa einen halben Meter unter Wasser, nachdem der Kanalbetreiber Uniper das künstliche Gewässer kurz zuvor nach einer Generalsanierung wieder befüllt hatte. "Die Undichtigkeiten befinden sich in einem Bereich, der nicht saniert wurde, weil er zuvor als schadlos identifiziert wurde", teilt Uniper dazu mit.

Nach Feststellung des Wasseraustritts habe man die Wasserführung im Kanal "sofort auf Null reduziert", erklärt Uniper-Sprecher Theodorus Reumschüssel. Derzeit liefen dort die minimalen Wassermengen durch, die zum Schutz der Wasserlebewesen und des Kanals vor Frostschäden nötig seien. Im Bereich der Gärtnerei hatten Wassermassen auch den Hang zur Loisach hin so heftig unterspült, dass es zu Einbrüchen im Erdreich kam und eine ganze Baumgruppe vom Hang in den Fluss geschoben wurde. "Dieses Wasser kommt aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Kanal", sagt Reumschüssel. Derzeit konzentriere man sich auf die schadhaften Stellen am Ufer der Loisach. Diese würden mit sogenannten Big Packs und Wasserbausteinen vor weiterer Erosion geschützt und Tag und Nacht beobachtet - "professionell beleuchtet", wie Reumschüssel ergänzt. Um das Ufer zu schützen, gab es auch am Montag wieder ein Krisengespräch mit Vertretern des Wasserwirtschaftsamts, der Feuerwehren und der Städte Wolfratshausen und Geretsried.

Wie hoch der Schaden in der Gärtnerei ist, wird sich erst zeigen

Zur Ursache der Überschwemmung könne man derzeit noch keine Aussage machen. Diese werde von internen und externen Fachleuten untersucht. "Was wir nicht tun, ist spekulieren", betont Reumschüssel. "Welche langfristigen Maßnahmen zu ergreifen sind, um den Kanal wieder sicher befüllen zu können, wird im Zuge der Analyse und der darauf aufbauenden Entwicklung eines mit allen relevanten Behörden abzustimmenden Sanierungskonzeptes entschieden." Wann der Loisach-Isar-Kanal wieder in Betrieb gehen kann, lasse sich daher noch nicht abschätzen.

Das gilt auch für den Schaden, den die Überschwemmung in der Gärtnerei angerichtet hat. "Der ist für uns nicht einsehbar", sagt Josef Holzer. Dabei gehe es weniger um die Pflanzen in den Gewächshäusern, als vielmehr um das Ausmaß der Schäden an der Konstruktion. Ob etwa Fundamente oder Mauerwerk betroffen seien, auch durch Frost, lasse sich wohl erst in den kommenden Tagen und Wochen "peu au peu abschätzen", sagt Holzer.

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Noch ist ungeklärt, warum der Loisach-Isar-Kanal in Gelting undicht geworden ist und das Wasser mit enormer Wucht unter der Gärtnerei Holzer durchdrückte.

Von Felicitas Amler

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