Wolfratshausen:Hoffnung fürs Isar-Kaufhaus

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Wirtschaftsreferent Helmut Forster kündigt eine Entscheidung über die neue Nutzung bis Ende des Jahres an - verrät aber nichts Konkretes.

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Seit nahezu vier Jahren liegt das Isar-Kaufhaus am Wolfratshauser Untermarkt im Dornröschenschlaf, nun kündigt sich an, dass Leben in die zentral gelegene Immobilie kommen könnte. Andeutungen in diese Richtung machte Wirtschaftsreferent Helmut Forster (BVW) bei der jüngsten Versammlung der Bürgervereinigung. Er sei mit der Eigentümerin des Gebäudes in ständigem Kontakt und wisse daher, dass mittlerweile "mehrere Interessenten Gewehr bei Fuß stehen". Namen möglicher Investoren nannte Forster zwar nicht, er müsse die Sache noch vertraulich behandeln. Er rechne aber damit, dass die Würfel spätestens bis Ende des Jahres gefallen sind.

"Es sind Bewerber darunter, die ein Glücksfall für die Stadt wären", verriet Forster, dämpfte zugleich aber Erwartungen, es könnte der einstige Zustand wiederhergestellt werden: "Ein Isar-Kaufhaus wird es dort nie wieder geben." Sobald die zu erwartende Abbruchgenehmigung aus der Kreisbehörde vorliege, könne man jedenfalls "sehr schnell beim Notar sein und mit den Bauarbeiten beginnen". Forsters Fazit: "Es schaut gut aus."

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Der Wirtschaftsreferent ließ keinen Zweifel daran, dass die mit dem Bauvorhaben erstrebte Wiederbelebung der Innenstadt schon sehr bald eintreten muss. "Viele kämpfen dort mittlerweile um ihre Existenz, uns gehen einfach die Leute in der Altstadt ab." Das Projekt wäre nach seinen Worten "ein Signal für das Gewerbe" und würde "den nötigen Schub in eine positive Richtung" auslösen. Auf konkrete Fragen aus den Reihen der Bürgervereinigung, etwa nach der angestrebten Parkplatzregelung, mochte sich Forster nicht einlassen. Da gebe es "positive Optionen, über die man jetzt aber noch nicht reden kann".

Zur Gestaltung sagte der Referent, die Fassade müsse "ensemblemäßig wieder aufgebaut werden". Als gelungenes Beispiel für eine denkmalgerechte Sanierung nannte Forster das Alte Vermessungsamt neben dem Rathaus. Einig waren sich die BVW-Mitglieder, dass die konkrete Nutzung entscheidend für die Zukunft der Innenstadt sein werde. Es müssten "Geschäfte mit einem guten Mix und einer guten Kundenfrequenz" sein, hieß es.

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Zwei weitere Projekte sollen dazu beitragen, die Stadt attraktiver zu machen: die Surfwelle am Weidacher Loisachkraftwerk und der Burg-Erlebnispark im Bergwald. Was die "stehende Welle" betrifft, müsse derzeit die wasserrechtliche Situation geklärt werden, erläuterte Stadträtin Ulrike Krischke. Der Kraftwerksbetreiber sei bereit, den Generator während der sportlichen Nutzung der Welle gegen Entgelt abzuschalten. Die Baukosten belaufen sich Krischke zufolge auf rund 320 000 Euro, an denen die Stadt sich mit 100 000 Euro beteiligen will, sofern 160 000 Euro vom EU-Förderprogramm Leader und 60 000 Euro von dem Verein beigesteuert werden, der die Welle betreiben wird. Vieles sei noch nicht geklärt, etwa Haftungsfragen, die Toiletten- und Parkplatzsituation sowie die Reinhaltung des Platzes. Auf jeden Fall wolle man verhindern, dass entlang der Münchner Straße geparkt wird. Der städtische Zuschuss soll im Finanzplan 2017 berücksichtigt werden. Alle Fraktionen im Stadtrat seien voll des Lobes über das Projekt, das nach allgemeiner Überzeugung ein Beitrag zur Belebung Wolfratshausens sein und junge Leute anziehen werde, sagte Krischke.

Der Burg-Erlebnispark, den der Wolfratshauser Burgverein anlegen will, wäre nach Meinung des BVW-Vorsitzenden Thomas Eichberger eine ideale Ergänzung zum Waldlehrpfad. Der Verein habe ein detailliertes Konzept vorgelegt, die Stadt sei bereit, 100 000 Euro beizutragen, wiederum unter dem Vorbehalt einer Leader-Förderung. Die baurechtliche Seite muss nach den Worten von Krischke noch geklärt werden, der Verein plane, ein 3 D-Modell zu erarbeiten, das per Tablet eine Vorstellung der Gestaltung vermittelt.

© SZ vom 26.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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