Diskussionsformat für Icking:Bürgerliste spricht über Photovoltaik

Lesezeit: 1 min

Nachdem das Geothermie-Projekt gescheitert ist, soll in Attenhausen eine Photovoltaik-Freiflächenanlage entstehen. Die Energiegenossenschaft Icking-Isartal wird einen entsprechenden Bebauungsplan beantragen. (Foto: Hartmut Pöstges)

In der Veranstaltungsreihe "UBI vor Acht" fordern Teilnehmer, dass die Gemeinde nach geeigneten Flächen sucht.

Von Veronika Ellecosta, Icking

Solaranlagen sind ein großes Thema derzeit in Icking. Und so stand auch der erste Abend der Reihe "UBI vor Acht" der Unabhängigen Bürgerliste Icking am Donnerstag im Vereineheim Dorfen im Zeichen der Photovoltaik. Diesbezüglich hat die Gemeinde derzeit einige heiße Eisen im Ofen: Vorsitzender und Gemeinderat Stefan Schneider, Dagmar Fritz, Johannes Voit und Gründungsmitglied Sepp Mock diskutierten mit zwei Paaren Projekte in Attenhausen und an der B11.

Die Energiegenossenschaft Icking-Isartal wird in der kommenden Gemeinderatssitzung einen Bebauungsplan für Attenhausen beantragen, für die Fläche, auf der eine Geothermie-Bohrung gescheitert war. Der Projektentwickler Vispiron hatte seinen Antrag wiederum im Januar zurückgezogen. Stefan Schneider sagte dazu: "Uns ist es lieber, wenn der Antragsteller aus Icking kommt und nicht ein Dritter ist, der zwar Expertise hat, aber unter dem Gesichtspunkt der Gewinnmaximierung arbeitet." Durch Anteilskäufe bei der Genossenschaft könnten sich auch Bürgerinnen und Bürger am Projekt beteiligen, sagte Johannes Voit, der für die Energiegenossenschaft im Vorstand sitzt. "Wenn das nicht reicht, versuchen wir es zusätzlich über ein Bankdarlehen." Wichtig sei, die Beteiligungen möglichst breit zu streuen.

Gemeinderatsmitglied und UBI-Vorstand Stefan Schneider. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Eine Zuhörerin brachte das Projekt an der B11 zur Sprache: "Dieser Standort ist der Hammer", entrüstete sie sich. Die UBI habe sich darauf geeinigt, dass im Gemeinderat nach Alternativstandorten gefragt werden müsse. "Wir sind dafür, Flächen zu suchen, wo wir uns Photovoltaik vorstellen können", sagte Schneider. Grob geschätzt werde die Gemeinde in Zukunft bis zu 30 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr benötigen, rechnete Johannes Voit vor - durch die zunehmende Verstromung etwa das Dreifache vom derzeitigen Bedarf. "Wir brauchen also etwa 30 Hektar Photovoltaikflächen." Da ein Windrad im Jahr 12 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren könne, wie Dagmar Fritz einwarf, könne die Gemeinde auch darüber nachdenken, wo ein solches stehen könnte. "Die Symbiose aus Wind und Sonne ergäbe Sinn, dann hätten wir keine Produktionsschwankungen zwischen den Jahreszeiten", sagte Voit.

Wenn die Gemeinde ihre Bebauungspläne für die Photovoltaik nicht selbst aufstelle, werde irgendwann der Bund Flächen vorgeben, warnte Schneider. "Die Privilegierung aus Berlin wird zunehmen. Solange wir den Prozess selbst gestalten können, sollten wir das machen." Darüber waren sich alle in diesem kleinen Kreis einig.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Solarpark an der Bundesstraße
:Münchner Tech-Firma sucht Solarflächen in Icking

Das Unternehmen Vispiron, das als Zulieferer in der Automobilbranche begann, hat mittlerweile den Markt für erneuerbaren Energien für sich entdeckt. In der Gemeinde plant es gleich mehrere Photovoltaik-Anlagen.

Von Veronika Ellecosta

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: