Wirtschaft und Umwelt in Penzberg:Marvel Fusion kann Frist nicht einhalten

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Das Münchner Energie-Start-up lässt Standortfrage nach wie vor offen.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Das Münchner Energie Start-up Marvel Fusion wird die Frist, die der Penzberger Stadtrat dem Unternehmen gesetzt hat, nicht einhalten können. Das teilte Sprecherin Britta Weddeling mit. Der Stadtrat hatte kürzlich beschlossen, Marvel Fusion bis 22. März die Gelegenheit zu geben, sich für oder gegen den Kauf einer Industriefläche im Gewerbepark Nonnenwald zu entscheiden. Man sei noch nicht soweit, die Sondierungsphase sei längst nicht abgeschlossen, sagte die Marvel-Fusion-Sprecherin. Allerdings hätte man stets betont, dass man nicht erwarte, dass Penzberg die Fläche für Marvel Fusion vorhält, betonte Weddeling.

Das Energie-Start-up sei am Montag von einer E-Mail von Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) überrascht worden, in der er die Fristsetzung mitteilte. "Wir verstehen, dass die Stadt die beiden Grundstücke nicht reservieren kann", so die Unternehmenssprecherin. Nach wie vor stehe Marvel Fusion in Verhandlungen mit anderen Standort-Anbietern. "Der Standort ist für unser kleines Start-up eine wichtige Entscheidung, die weise getroffen werden muss. Wir können uns dabei von äußeren Faktoren nicht treiben lassen."

Neue Angebote für Grundstücke aus ganz Deutschland hatten Marvel Fusion erreicht, nachdem das Projekt und die Pläne für Penzberg im vergangenen Jahr öffentlich wurden. Das Energie-Start-up möchte im Nonnenwald das erste kommerzielle Fusionskraftwerk der Welt bauen, hieß es im November 2020. Ob es dazu noch kommt, ist nach den jüngsten Entwicklungen mehr als fraglich. Andere Standorte locken das junge Unternehmen wohl mit "politischer Förderung". Darunter seien Grundstücke in der "unmittelbaren Gegend" rund um München.

Von der Attraktivität der 28 700 Quadratmeter großen Penzberger Industriefläche an der Robert-Koch-Straße, die aus zwei Grundstücken besteht, überzeugt ist Bürgermeister Stefan Korpan (CSU). Er sei nach wie vor offen für Gespräche mit Marvel Fusion. Er könne jedoch nachvollziehen, wenn das Start-up aus unternehmerischer Sicht eventuell ein günstigeres Grundstück bevorzuge oder mit Subventionen liebäugle. Auch wenn sich Korpan einen Deal mit Marvel Fusion nicht verbauen möchte, wollen er und die Verwaltung die Fläche anderweitig anbieten. Strittig ist im Stadtrat, ob auch Gewerbebetriebe zum Zug kommen sollen oder man abwarte, bis ein Industriebetrieb sich für den Standort Penzberg interessiert.

© SZ vom 04.03.2021 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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