Man muss nur die neuen Handtuchspender nehmen - alles recycelt. Bis vor Kurzem sei man vertraglich noch anderweitig gebunden gewesen, erklärt Sebastian Miller. Aber nun finden hier alte Getränkekartons eine neue Verwendung. Aus dem Kunststoffanteil der Tetra Paks entsteht das Gehäuse, aus der Pappe die Trockentücher selbst. Und schwuppdiwupp: Schon wieder hat man ein Stück mehr Nachhaltigkeit. Beispiele wie dieses findet man im Moarwirt viele. Der Begriff "Bio-Landhotel" sei schließlich auch eine Verpflichtung, sagt Isabella Miller. "Für uns ist das nicht nur Trend und auch keine leere Floskel", so die 35-jährige Wirtin. Vom Shampoo übers Duschgel bis zum Waschmittel - das sei bei ihnen alles bio. Und auch in der Küche: Da stammen die Zutaten entweder von regionalen Erzeugern oder gleich aus dem eigenen Permakultur-Garten. Rosmarin, Minze, Thymian und Lorbeer - das wächst zum Beispiel direkt vor der Wirtshaustür. Mit dem erhobenen Zeigefinger passiert im Moarwirt deshalb aber trotzdem nichts. "Das ist hier nicht ideologisch", sagt Isabella Miller. Spaß und Genuss stünden schon noch im Vordergrund. Hummer oder ähnliches gebe es bei ihnen aber nicht, sagt Sebastian Miller. Das passe dann doch nicht zum Bio-Image. Im Vergleich zu früher sei die Küche dafür deutlich handwerklicher geworden, sagt der 40-Jährige. Etwa bei den handgemachten Salbeignocchi oder kalt gerührten Preiselbeeren.
Gasthaus Moarwirt:Handwerk statt Hummer
Isabella und Sebastian Miller setzen auf eine regional verwurzelte Küche in Bio-Qualität.
Von Florian Zick, Dietramszell
Traditionelle Wirtshäuser:Mit Porsche und Traktor
Der Moarwirt in Hechenberg war zuletzt ein vor allem bei den Reichen und Schönen beliebtes Ausflugsziel. Das hat sich auch unter Isabella und Sebastian Miller nicht grundsätzlich geändert. Die neuen Wirte haben das Gasthauskonzept für ein breiteres Publikum umgestaltet.
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