A95:Schäftlarner Autobahn-Ausfahrt soll verlegt werden

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Die Gemeindeunion im Rathaus fordert das, um die Gemeinde zu entlasten.

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Der Gemeinderat wird sich auf Antrag der Gemeindeunion (GU) an diesem Mittwoch mit einer weiteren Variante befassen, wie Hohenschäftlarn vom Durchgangverkehr entlastet werden kann: durch eine Verlegung des Autobahnanschlusses nach Schorn. Die Starnberger Straße, die bisher den gesamten Verkehr aufnimmt, der zwischen Autobahn A 95 und Bundesstraße 11 unterwegs ist, würde so komplett entlastet, argumentiert die GU. Die Felder nördlich von Hohenschäftlarn, die "Flur", würde nicht mehr durch eine ortsnahe Umfahrung belastet, die Existenz der Bauern wäre damit gesichert.

Gleichzeitig soll nördlich von Schäftlarn durch den Wald eine Verbindung von der Bundesstraßen 11 nach Schorn und damit zur A 95 gebaut werden. Dort, etwa drei Kilometer nördlich des Autobahnanschlusses Schäftlarn, hat die Stadt Starnberg ein Gewerbegebiet, das ausgebaut werden soll. Die neue Verbindungsstraße würde durch den Bannwald führen, eine Möglichkeit, die die Forstverwaltung bisher immer ausgeschlossen hat. Nach Auffassung der GU wäre eine Ersatzpflanzung aber "höherwertig als die bestehende Fichten-Monokultur".

Die Variante soll dem GU-Antrag zufolge "parallel und in Ergänzung zu den bisher gefassten Beschlüssen zur Umfahrung" geprüft werden. Der Bürgermeister soll beauftragt werden, die neue Variante dem für Verkehr zuständigen Ausschuss des Landtags vorzustellen und diesen um Unterstützung zu bitten.

Auch mit der Stadt Starnberg solle der Schäftlarner Bürgermeister "kurzfristig ein vorbereitendes Gespräch" führen, heißt es in dem Antrag. Starnberg hat es geschafft, im Juni 2015 einen Halbanschluss für das Gewerbegebiet genehmigt zu bekommen. Aus Richtung München soll die Ausfahrt nach dieser Planung über den Parkplatz unmittelbar vor dem Starnberger Dreieck erfolgen, zurück nach München geht es über eine Einschleifspur auf die A 95 bei Oberdill. Dafür muss ebenfalls Bannwald weichen.

Die Starnberger Bürgermeisterin Eva John (BMS) und ihr Schäftlarner Kollege Matthias Ruhdorfer (CSU) sind ohnehin schon in Kontakt, wie gestern aus beiden Rathäusern zu erfahren war. In der nächsten oder übernächsten Woche soll es dazu ein Gespräch der Bürgermeister und von Vertretern der Verwaltung geben. Ruhdorfer hätte das Gespräch lieber vor der Gemeinderatssitzung geführt, das habe aber wegen Terminproblemen von John nicht geklappt, sagt er.

Starnberg ist sehr daran gelegen, das Gewerbegebiet besser ans Verkehrsnetz anzubinden. Denn es soll erweitert werden, gilt aber wegen der schlechten Erreichbarkeit als wenig attraktiv. Ruhdorfer glaubt nicht, dass die Starnberger wegen der neuen Ideen aus Schäftlarn ihre Planung verschieben werden. "Die werden nicht auf einen Vollanschluss warten", sagt er am Dienstag auf Anfrage.

© SZ vom 23.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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