Nachruf:Mann der Mitte

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Winfried Haunerland, ehemaliger Professor des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität. (Foto: Dieter Mayr/KNA)

Winfried Haunerland, Priester und emeritierter Theologie-Professor der LMU, ist im Alter von 67 Jahren gestorben.

Von Sabine Buchwald

Als einen leidenschaftlichen Priester und Wissenschaftler, getragen vom Geist des Zweiten Vatikanums, der um die Bedeutung der Liturgie und der Feier der heiligen Messe auch für den modernen Menschen als spirituelle Lebenskraft wusste, aber stets ein Mann der Mitte war, so sah und würdigte Kardinal Reinhard Marx den Priester und emeritierten Inhaber des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU Winfried Haunerland.

Haunerland wurde am 29. März 1956 in Essen geboren, studierte katholische Theologie in Bochum, Tübingen und München und wurde 1982 zum Priester geweiht. Danach wirkte er als Seelsorger und Religionslehrer in seinem Heimatbistum, kehrte 1985 aber nach München zurück. Dort setzte er sein Studium an der LMU bis zur Promotion fort und wurde schließlich im Fach Liturgiewissenschaft habilitiert. Parallel zu seinen Studien war Winfried Haunerland in der Priesterausbildung tätig. Für seine Verdienste wurde er 2003 mit dem päpstlichen Ehrentitel Monsignore ausgezeichnet. 2005 übertrug man ihm die Leitung des Herzoglichen Georgianums, des überdiözesanen Priesterseminars in München. Viele Jahre war er Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und übernahm 2017 das Amt des Geistlichen Zeremoniars der deutschen Statthalterei des Ordens. Er engagierte sich mit Rat und Tat für das Erzbistum München und Freising, etwa als Mitglied der Diözesankommission für Liturgie und Kirchenmusik. Im September 2006 war Haunerland maßgeblich bei der Vorbereitung des Heimatbesuchs von Papst Benedikt XVI. beteiligt.

Auch bei der Neukonzeption des Neuen Gotteslobs, des Gesang- und Gebetbuchs für die deutschsprachigen Bistümer, war er involviert. Haunerland war ein gefragter Redner, es war ihm ein großes Anliegen, seine vielfältigen Erfahrungen weiterzugeben. Am Mittwoch, 2. August, ist Winfried Haunerland im Alter von 67 Jahren gestorben.

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