Kino:Werner-Herzog-Filmpreis für georgischen Regisseur

Rezo Gigineishvili am Set seines Films "Patient #1". (Foto: Independent Film Project/Filmmuseum München)

Rezo Gigineishvili wird für seinen mutigen Spielfilm "Patient #1" ausgezeichnet. Das Werk handelt von den letzten Tagen eines sowjetischen Generalsekretärs und wird im Oktober in München vorgestellt.

Der georgische Regisseur Rezo Gigineishvili erhält den Werner-Herzog-Filmpreis 2023. Der 41-Jährige wird für seinen Spielfilm "Patient #1" über die letzten Tage eines sowjetischen Generalsekretärs geehrt.

Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird jedes Jahr von der Werner-Herzog-Stiftung in Kooperation mit dem Filmmuseum München verliehen. Die Auszeichnung kann an Spielfilme, Dokumentarfilme, an einen Filmemacher, Schauspieler oder an Personen jeder Nationalität vergeben werden, "die mit Mut, Entschlossenheit und Visionen im und um den Film herum arbeiten".

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"Wie sein vorheriges Werk ,Hostages' aus dem Jahr 2017 handelt auch Rezo Gigineshvilis neuer Film vom Zerfall eines gesamten politischen Systems, ohne dabei je didaktisch zu sein. ,Patient #1' ist radikaler, inszeniert wie eine Farce", urteilt der Preisstifter.

"Die Ereignisse sind im Detail belegt: Innerhalb von etwas mehr als drei Jahren sterben drei Regierungschefs der Sowjetunion, Breschnew, Andropow und Tschernenko. Tschernenko wurde bereits sterbenskrank vom Politbüro zum Regierungschef ernannt. Seine letzten Tage im Krankenhaus werden aus der Perspektive einer Krankenschwester erzählt ... Rezo Gigineishvilis Film zeigt, nur im Detail sichtbar gemacht, die letzte Krise und den bevorstehenden Zusammenbruch eines gesamten Imperiums. Sein Ansatz ist mutig, radikal. Man möchte lachen, aber man kann es nicht, und man möchte weinen, aber das geht auch nicht."

Herzog wird den Preis am 6. Oktober im Filmmuseum überreichen und mit Gigineishvili im Anschluss an die Vorführung ein Gespräch führen. Ticket-Informationen unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film.

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