Konzert zum Welt-Downsyndrom-Tag 2024:Meister der Inklusion

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Im Probensaal der Bavaria-Musikstudios sind alle bereit für den großen Auftritt beim Konzert zum Welt-Downsyndrom-Tag am 21. März: (von links) Dennis Fell-Hernandez, Joseph Bastian, Jelena Kuljić, Fabian Moraw, Luisa Wöllisch, Elias Krischke und Maren Solty. (Foto: Judith Buss)

Bei einem Konzert zum Welt-Downsyndrom-Tag am 21. März präsentieren sich die Münchner Symphoniker gemeinsam mit Mitgliedern der Kammerspiele - mit und ohne Trisomie 21.

Von Klaus Kalchschmid, München

Es ist ein veritables Wunschkonzert, aber was für eines: Helene Fischer trifft auf Rameau, Disneys "Eiskönigin" auf Elgar, und Beethoven auf James Bond. Die Bühne der Kammerspiele nehmen dafür ausnahmsweise die Münchner Symphoniker unter ihrem Chef Joseph Bastian in Beschlag. Er hatte dieses Projekt schon zu Corona-Zeiten mit den Dramaturgen des Theaters, Nele Jahnke und Sebastian Reier, geplant, aber erst jetzt kann es endlich gestartet werden. Und das ist wörtlich zu nehmen. Denn der erste Abend am Donnerstag, 21. März, soll keine Eintagsfliege sein, sondern prominenter Auftakt für eine ganze Reihe mit dem Titel "Masters of Inclusion".

Diesmal wird der Welt-Downsyndrom-Tag mit viel Lust ausklingen, wenn am Donnerstag, 19 Uhr, Mitglieder der Kammerspiele mit und ohne Trisomie 21 singen und sprechen werden: Luisa Wöllisch, Jelena Kuljić, Dennis Fell-Hernandez, Maren Solty, Fabian Moraw und Elias Krischke.

Bei der Probe in den Bavaria-Musikstudios an der Schornstraße kommt gleich zu Beginn mit "Ich war noch niemals in New York" von Udo Jürgens unter allen Beteiligten mächtig Stimmung auf. Und das setzt sich fort, als Helene Fischers "Atemlos durch die Nacht" mit viel Inbrunst gesungen wird. Bei "Let it go" aus "Die Eiskönigin" feuern sich Elias Krischke und Denis Fell-Hernandez gegenseitig an. Als dann Jelena Kuljić allein die Zugabe probt, die jeder kennt, aber die an dieser Stelle natürlich nicht verraten wird, tanzt der Rest dazu fein, und man wähnt sich schon fast in der Aufführung.

Joseph Bastian ist begeistert, wie groß die Schritte von der ersten Klavier-Probe bis zu diesem Vormittag zwei Tage vor dem Konzert waren. Und man kann sich vorstellen, wie sich das Ganze noch bis zu den Endproben vor Ort und dem Konzertabend weiterentwickelt. Dann sind auch die Mikrofone perfekt ausgesteuert und das Publikum sorgt für die entscheidende Prise Adrenalin.

Jelena Kuljić probt die Zugabe für den Abend. Welche wird nicht verraten. (Foto: Judith Buss)

Für ein berühmtes, tänzerisches Instrumentalstück aus Jean-Philippe Rameaus Opéra-Ballet "Les indes galantes" wird jetzt ein Quintett gebraucht, das an diversen Schlaginstrumenten die Rhythmus-Gruppe gibt. Und Joseph Bastian warnt Fabian Moraw, der trommeln darf: "Du hast ein lautes Instrument, aber denk daran, in unserem Ausschnitt geht's um Frieden!"

Als dann das Orchester allein dran ist, erinnert der Dirigent die Schauspieler mit einem Blick über die Schulter nach hinten daran, dass sie schon Pause hätten. Da tönt es empört aus der letzten Reihe: "Aber wir wollen doch zuhören!"

Zu erleben ist dann die wunderbare Variation aus Edward Elgars "Enigma-Variationen", in der er eine Freundin porträtiert, die stotterte. Und das kann man aus der Musik heraushören. Man schnappt aber auch das schöne Wort von Joseph Bastian auf, mit dem er sein Orchester dazu ermuntert, "mit mehr Luft im Klang" zu spielen. Oder er wünscht sich umgekehrt "mehr Erdbeben" und ist selbst fast überrascht, wie prompt das umgesetzt wird.

Unter den Texten, die zwischen den Liedern und Instrumentalstücken gesprochen werden, ist eine Hommage an Helene Fischer, Matthias Zalachowskis "Die Geschichte von einem New Yorker Straßenpolizisten" und Usama Al Shahmanis "Wer bin ich, wo liegt mein Platz in der Welt?"

"Masters of Inclusion", Do., 21. März, 19 Uhr, Kammerspiele München, Schauspielhaus, mit Gebärdensprachverdolmetschung, Karten unter www.muenchner-kammerspiele.de

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