Riesenfisch gesichtet:Wels in der Brandung

Lesezeit: 1 min

Das ist er nicht, aber so ähnlich sieht er wohl aus: ein Wels aus Bronze vor dem Jagd- und Fischereimuseum in der Neuhauser Straße. (Foto: Florian Peljak)

Was für ein dicker Fisch: Polizisten stoßen bei einer Übung in der Oberschleißheimer Regatta-Anlage auf einen zwei Meter langen Waller. Damit hat nun auch München sein Seeungeheuer.

Glosse von Bernd Kramer

Die Versuche, das Monster von Loch Ness ausfindig zu machen, sind Legion. Vor einigen Jahren schickte Google seine Street-View-Kameras einmal quer über den See in Schottland, damit Hobbymonsterjäger fortan an den heimischen Computern das Gewässer nach Auffälligkeiten absuchen können. Bisher vermochte allerdings selbst die geballte Schwarmintelligenz des Internets keine überzeugenden Belege für Nessies Existenz zu Tage bringen. Ist vielleicht einfach ein sehr wasserscheues Tier. In der Monsterstadt München darf die Existenz eines gewaltigen Seeungeheuers nun hingegen als bestens dokumentiert gelten.

Taucher der Bereitschaftspolizei, so berichtet es der Bayerische Rundfunk, ließen sich bereits zu Jahresbeginn für eine Trockenübung in der olympischen Regatta-Anlage in Oberschleißheim ins Wasser fallen. Sie probten für den Ernstfall die Vermisstensuche in Seen und Flüssen. Vermisste zogen sie dabei natürlich keine an Land, dafür erwischten sie aber, der Hilfe von Kommissar Zufall sei Dank, einen ganz dicken Fisch: einen riesigen Wels.

Unter Ruderern in Oberschleißheim kursieren bereits seit geraumer Zeit Legenden über das Ungeheuer. Der hungrige Wels soll gar versucht haben, Holzboote anzufressen, womit er sich dann aber wohl etwas übernommen hat: Dem Vernehmen nach soll es ihm gelungen sein, Löcher in die Bootswand zu schlagen. Wasser lief hinein. Sogar von schreienden Mädchen geht das Gerücht. Auch Angler beschweren sich. Und für Enten soll es am See mitunter ebenfalls ungemütlich sein. Ansonsten kam bisher niemand zu Schaden.

Tauchern waren in der Vergangenheit Filmaufnahmen des Ungeheuers gelungen. Man nennt es offenbar "Bruno", so wie einst den Problembären, der Bayern verstörte. Auf den bislang bekannten Unterwasserbildern ist der Wels allerdings noch ein eher zierliches Geschöpf. Inzwischen muss er ordentlich zugelegt zu haben. Das ergaben nun die Messungen der Polizeitaucher, die während ihrer Übung ein Ortungsgerät für den Unterwassereinsatz nutzten. Es enthüllte das ganze Ausmaß: Zwei Meter Länge misst der Kaventsmann, 90 Zentimeter ist er breit. Vor Nessie und anderen Ungeheuern muss sich Bruno jedenfalls nicht verstecken.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Riesiger Waller an der Angel
:Welche Fische sich in der Würm tummeln

Ursprünglich gab es 27 Arten in dem Flüsschen. Der Waller gehört eigentlich nicht dazu - er profitiert vom Klimawandel und von den Anglern.

Von Lisa Hamm

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: