Gerade einmal zehn Wochen ist es her, dass der Münchner Stadtrat die Forderungen des Bürgerbegehrens "Grünflächen erhalten" übernommen hat. Zwar zähneknirschend, aber im zweiten Anlauf ohne Vorbehalte oder Hintertürchen, also mit dem unmissverständlichen Ziel, die mehr als 1200 Parks und Grünanlagen, die in der Grünanlagensatzung der Stadt aufgelistet sind, aktiv zu schützen. Wie sehr dieser klare Auftrag der Interpretation durch die aktive Rathaus-Politik unterliegt, hat sich seitdem schon mehrfach gezeigt, etwa an den trotzdem weiter vorangetriebenen Projekten an der Parkmeile Neuaubing oder in der Messestadt Riem, die die Wohnungsmisere verbessern sollen. Nun also der nächste Sündenfall, und noch dazu ein ebenso eklatanter wie verzwickter.
Geothermie im Virginia-Depot:Warum der Streit ums Grün wieder aufflammen dürfte
Das Gelände des Virginia-Depots wird durchzogen von artenreiche Biotopstrukturen.
(Foto: Alessandra Schellnegger)Im Virginia-Depot im Norden der Stadt soll eine Geothermie-Anlage nachhaltig Wärme gewinnen - zu Lasten des Arten- und Biotopschutzes. Das Dilemma weist weit über den konkreten Streitfall hinaus.
Kommentar von Thomas Kronewiter
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