Viertel-Stunde:Allein, aber nicht einsam

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Mit etwas Abstand zu anderen Schaulustigen, gibt es durchaus die Chance auf eine magische Silvesternacht - einige Tipps für Kurzentschlossene

Von Andrea Schlaier

Mit Bleigießen und Zukunft deuten ist irgendwann gut. Schließlich entfaltet diese Nacht ihre Magie allein unter freiem Himmel - so der Blick darauf unverstellt zu haben ist. Es kann erhebend sein, im Schimmer des Friedensengels zu stehen, goldene Fontänen beim Niederrieseln auf die prächtige Prinzregentenstraße anzuhimmeln oder vom Monopteros aus zischende Lichter beim Aufsteigen hinter den Wipfeln des Englischen Gartens zu bestaunen. Nur, allein gehört einem diese Schönheit heute nicht. Gleichwohl gibt es zu dieser Stunde Gegenden, die mehr Individualität und weniger Individuen bieten, wenn man die Stadt umrundet.

Im Würmtal verspricht der Neunerberg zwischen Planegg und Gräfelfing famose Weitsicht. Ein paar Kilometer weiter nördlich wird's in Aubing noch kuscheliger auf dem Schlittenberg, den man in drei Minuten von der Waldwirtschaft Bienenheim in Lochhausen aus erreicht. Der Weg führt zwischen Schrebergärten und Sportplatz hindurch, macht eine Biegung nach rechts, dann geradeaus in den Wald, bis man fünf Minuten später auf einer Lichtung mit Rodelhang steht. Voilà! Wer's weniger abgeschieden und doch romantisch mag, ist an der Blutenburg gut aufgehoben, von wo aus sich eine weite Schneise Richtung Stadt auftut.

Auch wenn's nicht so klingt, ist der Schuttberg im Luitpoldpark an der Belgradstraße ein hübscher Ort fürs Feuerwerk. Etwas weiter östlich treffen sich die Schwabinger gern auch an der Großen Wiese mit Hügel am Ackermannbogen, direkt vor dem Olympiapark, dessen Hügel um Mitternacht natürlich auch nicht zu verachten ist. Aber eben gut besucht, wie auch der große namenlose Berg im Ostpark gegenüber der Wirtschaft "Michaeligarten". Von hier aus schweift der Blick über Perlach und die Münchner Türme.

Romantiker schlendern beim letzten Spaziergang des Jahres zum Flößerdenkmal im Süden. Exponiert zwischen Hinterbrühler See und Isarkanal ist es von dort aus ein Katzensprung zur Aussichtsterrasse des Gasthofes "Hinterbrühl". Mit etwas Abstand zu anderen Schaulustigen, gibt es die Chance auf eine magische Silvester-Nacht. Gesundes neues Jahr!

© SZ vom 31.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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