Der Gabelstaplerfahrer, der am Dienstag den Schaden an der S-Bahn-Oberleitung herbeigeführt und damit die derzeit einzige Verbindung zum Flughafen stundenlang lahmgelegt hatte, besitzt gar keinen Führerschein - weder für den Gabelstapler, noch für irgendein anderes Fahrzeug.
Wie die Bundespolizei mitteilte, wurde gegen den 25-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet. Die genaue Schadenshöhe wird noch ermittelt. Sie dürfte laut Bundespolizei im unteren sechsstelligen Bereich liegen.
S-Bahn:Stotternder Start für eine der größten Bahn-Baustellen Bayerns
Falsche Abfahrtstellen, Busfahrer, die sich verfahren: Der Ersatzverkehr für die Streckensperrung nach Freising läuft noch nicht rund.
Der Gabelstaplerfahrer arbeitet auf einer an der Bahnstrecke liegenden Autobahnbaustelle an d er Grenze zwischen Unterföhring und Ismaning. Er wollte gegen 13.10 Uhr mit einem Teleskopstapler über einen Bahnübergang fahren.
Er vergaß jedoch den auf etwa sieben Meter ausgefahrenen Arm des Staplers einzufahren. So blieb er mit der Hebebühne in der auf 5,50 Meter Höhe hängenden Oberleitung der S-Bahn hängen und riss diese ab. Es gab einen Kurzschluss, der bei dem Stapler zwei Reifen zerfetzte.
Eine stadteinwärts fahrende S 8 kam nicht mehr rechtzeitig zum Stehen und riss mit ihrem Stromabnehmer die Oberleitung in einer Länge von 500 Metern herunter. Die 620 Reisenden in dem Zug wurden erst nach einer Stunde durch die Feuerwehr aus der S-Bahn geholt. Der Betrieb der Flughafen-S-Bahn war für Stunden lahmgelegt. Seit Mittwoch vier Uhr früh läuft der Schienenverkehr zum Airport erst wieder.