Übernachtungen:Touristen sehen München als sicheres Reiseziel

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  • In der ersten Jahreshälfte verzeichnet München 3,4 Prozent mehr Übernachtungen.
  • Mehr als die Hälfte der Gäste kommt aus Deutschland.
  • Nur die Zahl der Touristen aus Russland geht zurück.

Von Heiner Effern

Zuerst die einzige negative Nachricht vom Tourismusmarkt: Die Gäste aus Russland sind in akuter Gefahr, dass sie aus den Top-Ten-Nationen der München-Besucher hinausfallen. Während anscheinend Menschen aus allen anderen Nationen dieser Erde gar nicht genug bekommen können von Glockenspiel, Alpenblick und Hofbräuhaus, sank die Zahl der Übernachtungen russischer Gäste fast um die Hälfte auf 122 000. Das liege aber natürlich nicht an München, sondern am schwachen Rubel und den sonstigen Turbulenzen im Putin-Reich, hielt Bürgermeister Josef Schmid (CSU) in seiner überaus positiven Tourismus-Bilanz der ersten Jahreshälfte fest.

Schmid, der als Wirtschaftsreferent für die Reisebranche zuständig ist, verkündete einen Anstieg der Übernachtungen von Januar bis Juni 2016 um 3,4 Prozent auf 6,5 Millionen. Mehr als die Hälfte dieser Gäste kommt aus Deutschland, der Zuwachs an Übernachtungen liegt hier sogar bei 4,7 Prozent. "Das gute Ergebnis belegt Münchens anhaltenden Erfolg als attraktives Reiseziel", teilte Schmid mit. Ausschlaggebend für die Zahlen sei auch, dass die Stadt sehr eng mit den privaten Leistungsträgern zusammenarbeitet, die sich in der Tourismusinitiative München (TIM) zusammengeschlossen haben. "Die gemeinsame Strategie ist darauf ausgerichtet, diese Position international zu festigen und auszubauen."

Quelle: SZ-Grafik (Foto: N/A)

Zwei Reisemärkte führt der Bürgermeister an, in denen verstärktes Marketing bereits greife. Die Zahl der Übernachtungen skandinavischer Besucher stieg überproportional, bei den Finnen zum Beispiel um 15 Prozent und bei den Dänen um 13 Prozent. Ähnliche Sprünge nach oben gelangen bei den Benelux-Ländern, die Niederländer legten um fast 22 Prozent zu. "Die gemeinsame Strategie trägt erste Früchte", sagte der TIM-Vorsitzende Jürgen Muth. Das Ergebnis zeige, dass Touristen München als sicheres Reiseziel sehen. Anzeichen, dass sich das nach dem Amoklauf und den Anschlägen in Ansbach und Würzburg ändere, gebe es bisher nicht. "Wir müssen die nächsten Wochen abwarten."

Die guten Zahlen sind für Muth aber keine Ermunterung, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Besonders im Auftritt der Stadt im Internet sieht er noch Potenzial. Ein Schritt vorwärts sei die Möglichkeit, nun online in einer 3-D-Welt durch die Sehenswürdigkeiten zu spazieren. Nun müsse der neue Auftritt der Destination München im Internet "so schnell wie möglich kommen". Denn auch andere schlafen nicht, wie Schmid anmerkte.

Das sei in der kürzeren Aufenthaltsdauer gerade der Gäste aus Südostasien und Indien zu spüren, die mehr und dafür kürzere Stationen auf ihren Europa-Trips einlegen würden. "Auch andere Destinationen haben die Potenziale dieser Märkte erkannt und ihre Marketingaktivitäten verstärkt." Keine großen Sorgen machen Schmid dagegen die etwas mauen Übernachtungszahlen aus den Golfstaaten. Daran sei der frühe Ramadan mit seiner traditionellen Delle bei den Reisen schuld.

© SZ vom 17.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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