Turmstüberl:In der Tschüss-freien Zone

Der gebürtige Münchner ist selten geworden in der Innenstadt. Doch hoch oben im Isartor trifft man ihn noch - zwischen bayerischem Trödel, Hausmannskost und Petra Perle. Ein Besuch im Turmstüberl.

Anna Fischhaber

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Der gebürtige Münchner ist selten geworden in der Innenstadt, doch hoch oben, im südlichen Flankenturm des Isartors, gibt es ihn noch. Dort hat sich das Turmstüberl als Zufluchtsort für "Hiesige" etabliert.Fotos und Text: Anna Fischhaber

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Wer einen Blick auf diesen Münchner Mikrokosmos werfen will, muss zunächst (kostenpflichtig) das Karl Valentin Musäum durchqueren. Vorbei am berühmten Wolperdinger und dem Nagel, an dem der Komiker den Beruf des Schreiners hängte führt eine enge Wendeltreppe hinauf.

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Oben erwartet den Besucher eine kuriose Ansammlung an bayerischem Nippes, Hausmannskost und Petra Perle, an Kitsch und Kunst, an Originalem und Originellem. Über 400 Exponate beherbergt das Turmstüberl heute und ist damit selbst ein kleines Museum.

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Vom stattlichen Lohnkutschers Krenkl ("Wer ko, der ko") bis zum Nachbau des Schloss Neuschwansteins ist die Ausstellung ganz im Geiste des bayerischen Don Quichotte Valentin gehalten. Auch das Schild an der Eingangstür des Turmstüberls passt zu dieser Art von Humor: "Weiberwirtschaft. Vorsicht bissige Wirtin", wird hier gewarnt.

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Doch zu ernst sollte man das nicht nehmen. Petra Perle, Schauspielerin, Politkerin, Schmuckdesignerin und selbst ein echtes Münchner Original, ist seit nunmehr fünf Jahren die gute Seele des kleinen Cafes. Ihren bayerischen Gedichten begegnet man überall im Lokal, selbst von der Speisekarte grüßt die multikreative Powerfrau.

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Die alten Möbel stammen aus dem Café Größenwahn, in dem sich bis zum Ersten Weltkrieg die Münchner Bohème traf. Wer sich heute im Turmstüberl niederlässt, kann also sicher sein, dass auf denselben Holzstühlen mit dem mintgrünen Samtbezug auch schon Ringelnatz und Wedekind saßen.

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Heute treffen sich hier neben Münchner Künstlern auch alte Damen beim Kaffeeklatsch und junge Burschen in Tracht. Wenn sich doch einmal ein Tourist hierher verirrt, wird er von Wirtin Perle freundlich mit "Griasdi, Fremder" begrüßt. Und damit auch der Abschied funktioniert, erklärt ein rotes Verbotsschild das Turmstüberl zur "Tschüss-freien Zone".Fotos: Anna Fischhaber(sueddeutsche.de)

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