Nach dem gewaltsamen Einsatz beim Regionalliga-Fußballspiel zwischen Türkgücü München und dem FC Bayern München II läuft bei der Münchner Polizei nun ein internes Verfahren. "Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen eines möglichen Körperverletzungsdeliktes im Amt gegen Unbekannt eingeleitet" - und zwar vom Landeskriminalamt, erklärte das Innenministerium auf eine erneute Nachfrage der Grünen, die die Antwort auf eine kleine Anfrage im Landtag als unzureichend angesehen hatten.
Der Einsatz am 19. November im Sportpark Heimstetten hatte einen Spielabbruch zur Folge, nachdem die Polizei einen Fanblock gestürmt hatte. Dort war ein nicht verbotenes Banner mit einer Kurdistan-Flagge aufgehängt worden, das Türkgücü-Anhänger provoziert hatte. Schon kurz nach dem Vorfall kursierten Videos von einem Schlagstockeinsatz in den sozialen Netzwerken, bei dem ein behelmter Beamter auf einen am Boden liegenden Fan einprügelt.
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Polizeipräsident Christian Huber gab am Mittwoch im Innenausschuss weitere Auskunft. Demnach wurden bei dem Einsatz insgesamt 24 Personen verletzt. Nachdem lange unklar geblieben war, wie viele Beamte welche Verletzungen davongetragen hatten, wurde diesmal konkretisiert: Unter den 16 verletzten Beamten erlitten "vier Prellungen, Abschürfungen sowie Hämatome. Vier weitere Polizeibeamte erlitten Prellungen und Abschürfungen sowie Reizungen aufgrund des Einsatzes von Pfefferspray. Acht Beamte erlitten Reizungen nach Einsatz des Pfeffersprays." Acht Bayern-Fans wurden verletzt, fünf mussten damals im Krankenhaus behandelt werden, die Schwere der Verletzungen ist der Polizei nicht bekannt.
Das Verbands-Sportgericht hatte vergangene Woche eine Wiederholung des Spiels ohne Zuschauer beschlossen.