Archäologie:Der Brennnesseltrick

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Thomas Stöckl erforscht die Hinterlassenschaften vergangener Epochen in Bayern. (Foto: Catherina Hess)

Restaurator Thomas Stöckl erforscht im Landesdenkmalamt neue Techniken, um alten Zeugnissen der Geschichte auf die Spur zu kommen. Er greift dabei oft zu ungewöhnlichen Methoden: verwendet Klebstoff aus Ziegenhorn oder schmiedet sein eigenes Mittelalter-Schwert.

Von Martina Scherf

Wen hat dieses Schwert wohl enthauptet? Welcher Ritter hat sich damit seiner Widersacher erwehrt? Oder hat er es gar nicht im Kampf benutzt sondern nur als Statussymbol am Gürtel getragen? Die Waffe, die jetzt auf Thomas Stöckls Schreibtisch liegt, einen Meter lang, ziemlich verrostet und bröselig, gibt ihm eine Menge Fragen auf. Kann er sie beantworten, verrät es ihm viel über den einstigen Träger. Die Arbeit des Restaurators im Landesamt für Denkmalpflege ist jedes Mal ein spannendes Puzzle. Und mit der Lösung eines solchen Puzzles blickt er wie durch ein Schlüsselloch in vergangene Lebenswelten - im Falle dieses Schwerts in die Welt der Ritter vor 1500 Jahren.

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