Freizeit:Ansturm aufs Open-Air-Kino am Starnberger See

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Hunderte Besucher kommen zum Eröffnungsfilm "Bohemian Rhapsody" - manche mit Decken und Picknickkörben.

Von Blanche Mamer, Starnberg

Abends um halb zehn geht's erst los, aber die Kinofans sind schon früher da. In einer langen Schlange stehen sie gegen 20 Uhr vor den Tickettischen am Starnberger Seebad an. 60 Minuten später das gleiche Bild, nur dass diesmal kaum noch was vorwärts geht. Denn die Stühle auf der Liegewiese sind längst besetzt. Auf den Bierbänken am Rand rücken die Zuschauer enger zusammen, andere breiten ihre Decken aus und packen Getränke, Obst und Chips aus den Picknickkörben.

Alle sind guter Dinge, selbst jene, die das Gesicht verziehen über die außen verkohlte und innen noch kalte Bratwurst, die sie gerade an der Würstlbude gekauft haben. Viele sind eingefleischte Queen-Fans und warten gespannt auf "Bohemian Rhapsody", das viel gepriesene Biopic über Freddie Mercury und den Oscar-prämierten Schauspieler Rami Malik, mit dem das Open-Air-Kino vor dem Fünfseenfestival am Mittwoch startet. Manche kennen den Film schon und erzählen ihren Nachbarn, was ihnen besonders gefallen hat.

Immer noch stellen Kinomitarbeiter Bierbänke auf. Als keine mehr übrig sind, müssen die Biertische abgeräumt und weggetragen werden. Sie werden zu zusätzlichen Sitzgelegenheiten umfunktioniert. Langsam wird es dunkel, es ist immer noch sehr warm, jetzt ist Endspurt vor der Getränkebude. Kinochef Matthias Helwig ist bester Laune, begrüßt Bekannte und treue Kino-Fans. Er ist hochzufrieden. Das gute Wetter und der ausgezeichnete Vorverkauf hatten viel Publikum erwarten lassen, jedoch nicht einen solchen Andrang. "Ein wundervoller Platz. Wo gibt es das sonst, eine Kinoleinwand nur 20 Meter vom See entfernt?", sagt Helwig in seiner Begrüßung und bedankt sich bei Bürgermeisterin Eva John, die an einem der Tische im Publikum sitzt, dass sie die Liegewiese fürs Open Air freigegeben hat. Sie freut sich und strahlt, und sagt, dass sie Helwig und seinem Team schöne Filmabende wünscht.

Auf dem See sind noch Bootslichter zu sehen, nach und nach steuern sie hinter der Leinwand auf die Hafeneinfahrt zu. Endlich ist es dunkel genug, auf der Leinwand laufen noch Trailer, bevor Freddie Mercurys Stimme die Zuschauer erbeben lässt. Zunächst ist es nicht so leicht, in Rami Malik den Queen-Leadsänger zu sehen. Es braucht Zeit, trotz aller Lobreden über Maliks schauspielerische Leistung. Doch irgendwann decken sich die Bilder, und "Bohemian Rhapsody" wird zum idealen Film unter freiem Himmel. Er ist noch einmal am 8. August am Wörthsee zu sehen. In Starnberg stellt an diesem Freitag Regisseur Walter Steffen seine "Alpgeister" vor, am Samstag wird "25 KM/H" von Markus Goller gezeigt und am Sonntag Spike Lees "Blackklansman".

Bis 4. August in Starnberg. Von 6. bis 15. August in Wörthsee. Eintritt acht Euro, ermäßigt sechs.

© SZ vom 26.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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