Landkreis Starnberg:Erste Schlittschuhläufer auf den Seen - Wasserretter warnen

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Auf dem Moorsee Seachtn bei Machtlfing vergnügen sich am Sonntag viele Schlittschuhläufer, Eishockeyspieler und Spaziergänger. Der Weiher ist in jedem Winter ein Anziehungspunkt für Einheimische und Ausflügler. (Foto: Georgine Treybal)

Die dünnen Eisschichten könnten laut DLRG "trügerisch und vielerorts noch nicht tragfähig" sein. Und die Polizei mahnt: Die Corona-Regeln gelten auch auf dem Eis.

Von Christian Deussing, Starnberg

Auf den kleineren Seen im Landkreis Starnberg - wie in Weßling und Deixlfurt - haben sich bereits dünnere Eisschichten gebildet, die Spaziergänger und Schlittschuhläufer anlocken. Ein Anziehungspunkt war am Sonntag vor allem der Moorsee Seachtn bei Machtlfing, auf dem sich viele Familien mit Schlitten und Hunden tummelten und auf dem auch Eishockey gespielt wurde. Doch Walter Kohlenz, Vorsitzender der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Pöcking-Starnberg, warnt davor, die Gewässer zu betreten. Denn sie seien "trügerisch und vielerorts noch nicht tragfähig".

Bei Seen sollte die Eisdecke mindestens 15 Zentimeter stark sein, um sie betreten zu können. Trotzdem lauerten auch hierbei Gefahren - durch unterirdische Quellen, Strömungen, an Zu- und Abflüssen und bewachsenen Uferstellen, sagt Kohlenz. Letzte Warnungen für einen Einbruch ins Eis sind laut DLRG ein Knistern oder Knacken. Wenn man ins eiskalte Wasser gestürzt sei, gelte es, Ruhe zu bewahren, laut um Hilfe zu rufen, die Arme auszubreiten und sich auf die Eisfläche zu schieben, um kriechend das Ufer zu erreichen.

Zeugen sollten sofort einen Notruf unter 112 absetzen und mit einem Ast, Seil, Schal, umgedrehten Schlitten oder einer Leiter dem Verunglückten zu Hilfe kommen, erläutert Kohlenz. Weitere Tipps der DLRG finden sich im Internet unter www.eisregeln.info.

Er fordert auch dazu auf, Hunde an der Leine zu führen und sie nicht aufs Eis laufen zu lassen. Auch wenn ein Vierbeiner einbrechen sollte, müsse der Notruf gewählt werden. Wenn das Eis schon keinen Hund trage, dann erst recht keinen Menschen.

Auch der Vorsitzende der BRK-Kreiswasserwacht, Markus Schmolz, appelliert an die Vernunft der Ausflügler. Denn er sehe es als "äußerst kritisch an, bei Temperaturen um null Grad die Eisflächen zu betreten". Selbst flache Gewässer seien gefährlich, weil eingebrochene Personen auch bei einer sehr geringen Tiefe unter das Eis rutschen könnten, warnt Schmolz. Für den Notfall sei man aber gut gerüstet, es gebe drei mobile Schnelleinsatzgruppen und sieben Wachstationen mit Alarmierung von Einsatzkräften durch Funkmelder.

Die Polizei erklärt, dass auch auf dem Eis die Corona-Regeln gelten - also der Abstand einzuhalten sei und nur zwei Hausstände mit maximal fünf Personen sich treffen dürften, Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt. Dies werde kontrolliert, so die Polizei.

© SZ vom 04.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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