Gibt es zumindest im Stimmkreis Starnberg einen Grund zur Freude für die SPD? Das amtliche Endergebnis - und damit die offizielle Sitzverteilung im Bayerischen Landtag - stand zwar auch am Dienstagabend noch nicht fest. Doch für die Tutzingerin Christiane Feichtmeier wird es aller Wahrscheinlichkeit nach für einen Sitz im Maximilianeum reichen.
Nach aktuellem Stand werden die Sozialdemokraten aufgrund ihres mageren Wahlergebnisses zwar nur 17 Sitze im Landtag besetzen. Aber: Sechs dieser 17 Plätze gehen derzeit an Kandidaten aus Oberbayern. Und weil Feichtmeier ausreichend Stimmen geholt hat, wird es nun wohl reichen. "Ich kann es immer noch kaum glauben", sagte die Kandidatin am Dienstag. Da trudelten bereits die ersten Glückwünsche ein. Ein Parteikollege hat auch gleich noch einen Zusatz auf ihre Wahlplakate geklebt: "Für Sie im Landtag!" steht da jetzt. "Ich freue mich natürlich total", erklärt Feichtmeier, die bereits 2018 für die Sozialdemokraten im Stimmkreis Starnberg angetreten ist.
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Noch am Sonntag sah die Stimmungslage bei Feichtmeier anders aus. Sie hat den Wahlabend mit ein paar Genossen im Starnberger SPD-Büro verbracht. Im Fernsehen sind da die schwarzen, orangen und blauen Balken in die Höhe geschossen. Und ganz klein daneben der rote. Nur 8,4 Prozent hat die SPD geholt, ein historisch schlechtes Ergebnis. "Zum Heulen" sei das, hat Feichtmeier das Resultat am Sonntag kommentiert. Im Wahlkampf hatte sie erklärt, die SPD müsse wohl ein zweistelliges Ergebnis einfahren, damit es bei ihr sicher klappt mit einem Sitz im Landtag. Nun sieht alles danach aus, dass auch die 8,4 Prozent genug dafür sind.
Anders sieht es hingegen für die Grünen-Kandidatin Andrea Schulte-Krauss aus. Die Kraillingerin hat den Einzug ins Maximilianeum wohl knapp verpasst. Sie erzielte mit fast 17 000 Erststimmen ein gutes Ergebnis in ihrem Stimmkreis. Weil sie aber nur knapp 800 Zweitstimmen gesammelt hat, rutscht sie auf Platz 16 ab - die Grünen aber haben nur 14 Plätze für Oberbayern. Somit wird es für Schulte-Krauss wohl nur noch möglich sein, als Nachrückerin einen Platz im Landtag zu ergattern.
Ziemlich sicher nicht reichen wird es auch für Matthias Vilsmayer: Der Gilchinger, der als Direktkandidat für die Freien Wähler um Stimmen geworben hat, konnte nicht genügend Stimmen für sich sammeln. Da die Freien Wähler wohl nur zehn Listenplätze vergeben können, wird Vilsmayer aller Voraussicht nach nicht dabei sein.