Coronavirus:Vielleicht hätte er den Sommer noch erlebt

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Stefanie Beis fährt noch immer regelmäßig in ihr Elternhaus nach Frohnloh, schwelgt dort in Erinnerungen. (Foto: Arlet Ulfers)

Immer wieder geht es um die Frage, ob ein Mensch "mit" oder "an" Covid-19 starb. Seit dem Tod ihres schwerkranken Vaters fragt Stefanie Beis sich: Was bedeutet das eigentlich - und relativiert diese Unterscheidung den Verlust?

Von Carolin Fries, Krailling

Als Stefanie Beis ihren Vater zum letzten Mal sieht, sitzt sie bei ihm in der holzvertäfelten Stube am Esstisch. Dem 86-Jährigen sei es trotz seiner Vorerkrankungen recht gut gegangen, erinnert sie sich. Nie im Leben hätte die 47-Jährige gedacht, dass diese Stunden die letzten gemeinsamen sein würden. Der Vater war zwar seit Jahren krebskrank, doch er hatte sich mit der Krankheit arrangiert, lebte seit dem Tod seiner Frau gut mit Unterstützung eines Pflegedienstes im Haus im Kraillinger Ortsteil Frohnloh. 16 Tage später sollte seine Tochter telefonisch erfahren, dass ihr Vater im Krankenhaus in Starnberg gestorben ist. "Mit Corona."

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