Der vergangene Monat kann im Voralpenland gleich mit zwei meteorologischen Rekorden aufwarten: Seit Beginn der jeweiligen Aufzeichnungen am Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg ist kein Juni so trocken und so sonnig ausgefallen wie 2023. Den ganzen Monat über wurden dort nur 37 Liter (rechnerisch Millimeter) pro Quadratmeter Niederschlag gesammelt, der niedrigste Wert in der Messreihe, die 1879 aufgenommen wurde.
Das entspricht nur 22 Prozent des Junimittels der Jahre 1961 bis 1990, als noch 168 Millimeter die Norm waren. Zum Glück hatte der Monat davor sein Soll übererfüllt: Im Mai 2023 waren mit 191 Millimeter Regen um fast die Hälfte mehr als üblich niedergegangen. Es folgte eine mehr als vierwöchige Trockenheit: Vom 17. Mai bis 18. Juni fielen lediglich zwölf Millimeter.
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Noch bescheidener als auf dem Hohen Peißenberg fiel der Juniniederschlag in Rothenfeld bei Andechs aus: 300 Meter unterhalb und 25 Kilometer nördlich der weltweit ältesten Bergwetterwarte wurden nur 23 Millimeter Regen registriert. In Gilching waren es immerhin 42 Millimeter, allerdings konzentriert auf zwei Tage (23. und 30. Juni). Für beide Messstationen existieren keine langjährigen Vergleichswerte.
Auf dem Hohen Peißenberg hingegen reicht die Temperaturmessreihe bis ins Jahr 1781 zurück. Mit einem Durchschnittswert von 17,0 Grad lag der Juni 2023 um 4,3 Grad über dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990, es war der fünftwärmste Juni seit mindestens 243 Jahren. Die Sonnenscheindauer wird vom Observatorium des Deutschen Wetterdienstes seit 1937 erfasst: Der zurückliegende Monat stellt statistisch mit 325 Stunden alle vorherigen Junis in den Schatten.
