Berg:Asphaltbrocken und Nahwärme

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Asphaltbrocken aus dem Straßenbau müssen zwischengelagert werden, bis sie beprobt sind. Das soll künftig in einer Halle in Mörlbach passieren. (Foto: imago images/Panthermedia)

In Mörlbach sind eine Lagerhalle für Straßenschutt und ein Energieprojekt geplant. Ob sich das Vorhaben zur Wärmeversorgung tatsächlich verwirklichen lässt, ist jedoch weiterhin offen.

Von Sabine Bader, Berg

Mit diesem Problem haben etliche Gemeinden zu kämpfen: Wohin mit dem alten Asphalt aus dem kommunalen Straßen- und Wasserleitungsbau? Denn die Kommunen können das Material nicht unverzüglich abfahren lassen. Es muss zwischengelagert werden, bis feststeht, ob - und wenn ja, durch was - es kontaminiert ist. Erst wenn dies feststeht, kann entschieden werden, auf welcher Deponie es entsorgt werden soll. Müßig zu erwähnen, dass Grundstücke, die sich als Zwischenlager eignen, rar sind, zumal in einer hochpreisigen Gemeinde wie Berg am Starnberger See.

Kein Wunder also, dass für eine Lagerhalle, in der Straßenasphaltreste zeitweilig aufbewahrt werden können, vornehmlich ein kommunales Grundstück infrage kommt. Nun lassen sich auch die dafür geeigneten Areale an den Fingern abzählen. Ein Gelände in Mörlbach erscheint der Rathausspitze am besten passend zu sein. Das sehen auch die Mitglieder des Gemeinderates so: Sie brachten den Bebauungsplan für den künftigen Mörlbacher Lagerplatz in der Sitzung am Dienstag einstimmig auf den Weg.

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Noch im Herbst hatte das Gremium darüber beraten, auf der besagten Fläche in Mörlbach ein Nahwärmeprojekt zu etablieren. Doch laut Bürgermeister Rupert Steigenberger gab es Probleme mit den Leitungsrechten. Kurzzeitig schien das innovative Vorhaben gestorben zu sein, noch ehe es richtig Fahrt aufgenommen hatte.

Doch dann tat sich eine neue Möglichkeit auf: Auf dem Betriebsgelände der Firma Reiser, die in Mörlbach Trainings-Cockpits zur Pilotenausbildung entwickelt und fertigt, könnte die Nahwärmeanlage etabliert werden. Wie Steigenberger im Gespräch mit der SZ erläuterte, ist die Gemeinde derzeit dabei, den Bebauungsplan für das Firmenareal zu ändern, da das Unternehmen auch Bauwünsche für eine neue Halle hegt. Im Zuge dessen könnte die unterirdische Nahwärmeanlage eingebaut und der Bauraum entsprechend erweitert werden.

Genügend Wärme für alle Gebäude in Mörlbach

Über diese Anlage könnten grundsätzlich alle Gebäude in dem Ort Mörlbach mit Wärme versorgt werden, sagt Bürgermeister Steigenberger. Zwar wollen bislang nicht alle Hauseigentümer ihre Gebäude an ein zentrales Wärmesystem anschließen, denn etliche von ihnen haben noch gut funktionierende Öl- oder Gas-Heizungen. Aber die Möglichkeit dazu wäre dann gegeben.

So wie es derzeit aussieht, will die Firma Reiser zwar ihr Grundstück für die Nahwärmeanlage zur Verfügung stellen, betrieben werden soll diese aber von einer eigenen Gesellschaft. Ob sich das Energieprojekt tatsächlich verwirklichen lässt, ist derzeit noch offen.

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