Wohnungsbau:Maro will seine Projekte in der Region retten

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Die Maro-Genossenschaft hat in Andechs 31 Wohnungen mit einer Tagespflege gebaut. Im Sommer sollten dort die ersten Bewohner einziehen. (Foto: NILA THIEL)

Die Genossenschaft hat nach angemeldeter Insolvenz eine Hilfsaktion unter Mitgliedern gestartet, um Wohnungen fertigzustellen - wie zum Beispiel in Andechs.

Von Christian Deussing, Andechs

Für viele Mieter und Familien gibt es wieder die Hoffnung, doch noch wie geplant in preiswerte Maro-Wohnungen ziehen zu können. Denn die Wohnungsbaugenossenschaft - die vor einem Monat Insolvenz angemeldet hatte - startet eine Hilfsaktion in der Region, um ihre Bauprojekte unter anderem in Andechs, Wielenbach und Wolfratshausen zu retten. Ziel sei es hierbei, für eine langfristige Finanzierung der Wohnungsbaugenossenschaft zusätzliches Kapital einzusammeln, teilte Maro mit.

Der Aufruf an die rund 2100 Mitglieder vor einer Woche zum Erhalt der Wohnprojekte, die auch pflegebedürftigen Menschen dienen, ist offenkundig auf ein großes Echo gestoßen. Denn innerhalb weniger Tage seien schon private Unterstützungszusagen von mehr als einer Million Euro erfolgt, wie die Genossenschaft berichtet. Das sei ein "sehr starkes Zeichen der Maro-Gemeinschaft", sich aktiv weiterhin für die Idee von bezahlbarem Wohnraum, Nachbarschaft und gegenseitiger Achtsamkeit einzusetzen, betont Inge Schmidt-Winkler, Vorstand der Maro-Genossenschaft. Dieser finanzielle Beitrag spiele eine wichtige Rolle, einen Sanierungsplan zu erarbeiten, wobei der Geschäftsbetrieb trotz Eigenverwaltung unverändert weiter laufe, so Schmidt-Winkler.

Der Aufruf für die Unterstützung erfolgte nach Angaben des Unternehmens in einem ersten Schritt per E-Mail, in den nächsten Tagen werde zudem eine Website www.maro-retten.de eingerichtet; für Rückfragen von Mitgliedern und Geschäftspartnern wird die Mailadresse Zukunft@maro-genossenschaft.de angegeben. "Wenn wir die Gelder mobilisieren können, dann sind wir in der Lage, die Baustellen zügig fertigzustellen, den Firmen ihre Ausstände zu bezahlen und den neuen Mietern schon in wenigen Monaten einen Mietvertrag zu offerieren", erklärt Schmidt-Winkler, die auch Mitgründerin von Maro ist.

Die Wohnungsbaugenossenschaft war nach eigenen Angaben wegen eines Projektes in Landsham im Landkreis Ebersberg in finanzielle Schieflage geraten. Dort war eine Baustelle wegen massiver Mängel und einem Rechtsstreit zwischen Auftraggeber und Baufirmen einige Zeit stillgelegt worden. Dies war laut Maro mit der Auslöser, Insolvenz anzumelden.

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