Sigurd Bronger in der Pinakothek der Moderne:Rare Stücke aus einer Wunderkammer

Lesezeit: 3 min

Sigurd Bronger nennt seine Kunst nicht Schmuck, sondern "Trag-Objekte". Hier eine Brosche aus Nautilus-Schale, ein "Carrying device for a Nautilus shell" von 2015. (Foto: Sigurd Bronger)

Die neue Sammlung präsentiert in der Pinakothek der Moderne die erste umfassende Werkschau Sigurd Brongers und seiner "Trag-Objekte". Sie gibt damit dem kindlichen Staunen neuen Freiraum.

Von Ira Mazzoni

"Schmuck" - das Wort mag Sigurd Bronger nicht. Das klingt nach Luxus und Ornament. Der norwegische Künstler besteht darauf, "Trag-Objekte" zu fertigen. Seine sorgsam konstruierten, mit kleinen Springfedern gespannten, mit Drähten, Schraubzwingen und Häkchen in Balance gehaltenen Messing-Tragwerke verblüffen durch eine Präzision, die an nautische oder seismische Instrumente erinnert. Diese kleinen Apparaturen mit ihren bisweilen mörderisch langen, spitzen Nadeln führen teilweise nie Gesehenes, häufig Übersehenes oder ganz Banales vor Augen: Einen roten Pingpong-Ball zum Beispiel, einen Badeschwamm, einen Klumpen Kamelscheiße, den Dorn einer blühenden Kaktee, Gallensteine der Mutter, alte Pappschachteln für Senkkopfschrauben mit dem Aufdruck "Saubere Ausführung".

Zur SZ-Startseite

SZ PlusAusstellung über Kriegstraumata in der Pasinger Fabrik
:Schatten der Vergangenheit

Drei Münchner Künstlerinnen beschäftigen sich in der Pasinger Fabrik mit den seelischen Folgen des Zweiten Weltkrieges.

Von Jürgen Moises

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: