SEM Nordost:Der Bürger als "Störfaktor"

Vielen Anwohnern ist der geplante neue Stadtteil im Nordosten zu groß. Sie fühlen sich mit ihrer Kritik ignoriert.

Mit Grundsatzkritik hat der Verein Bündnis Nordost auf die Entscheidung im Planungsausschuss des Stadtrats reagiert, den geplanten neuen Stadtteil zwischen Johanneskirchen, Daglfing und Riem auf 30 000 Bewohner und bis zu 10 000 Arbeitsplätze auszulegen, also die größtmögliche von drei Bauvarianten zu realisieren, über die seit Jahren diskutiert wird. Das Bündnis - ein Zusammenschluss von elf Vereinen und etwa 200 Bürgern aus dem Nordosten der Stadt - hält diese Planung für überdimensioniert. Vertretbar seien maximal 10 000 Bewohner, wenn man "Flora und Fauna einer einmaligen Kulturlandschaft", die kleinteilige Landwirtschaft und die "für das Stadtklima so wichtigen Frischluftschneisen" bewahren wolle.

Diese Position hätten die Anwohner jahrelang vertreten, seien aber "ignoriert, in die Irre geführt und nicht ernst genommen" worden. Der Stadt, so der Vorwurf, sei es gar nicht um echte Bürgerbeteiligung gegangen, sondern nur darum, "die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen". Engagierte Bürger würden als "Störfaktor" betrachtet. Verwaltung und regierende Parteien handelten "einzig im Interesse von Parteiideologie, großzügigen Baulöwen und Kapitalanlegern".

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