Die Aufräumarbeiten nach dem schweren S-Bahn-Unglück bei Schäftlarn sind abgeschlossen. Das hat die Deutsche Bahn am Freitagabend mitgeteilt. Die restlichen noch auf der Strecke verbliebenen Zugteile seien aufgegleist und zurück in den Bahnhof Ebenhausen-Schäftlarn gezogen worden.
Die Sperrung der Strecke wird wohl noch etwa eine Woche andauern, denn durch die Kollision sind Schäden an der Oberleitung sowie an Gleisen, Schwellen und Schotter entstanden. Für die Verbindung zwischen Höllriegelskreuth und Wolfratshausen hat die S-Bahn einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Sie fahren nach einem festen Plan und sind auf die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der S7 in Höllriegelskreuth abgestimmt.
Die Ermittlungen zu dem schweren Unfall liefen auch am Freitag weiter. Von der Staatsanwaltschaft waren keine Neuigkeiten zu erfahren. Ermittler hatten am Donnerstag bekanntgegeben, dass sich die Untersuchungen auf einen der beiden Lokführer und ein auf Rot stehendes Haltesignal konzentrierten. Die S-Bahn des 54-Jährigen, der schwer verletzt wurde, habe vermutlich ein Haltesignal überfahren, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Dabei betonte sie aber, es sei zu früh zu sagen, ob es sich dabei um menschliches oder technisches Versagen gehandelt habe. Die Ermittlungen dürften Wochen, wenn nicht Monate dauern.
Bei dem Zusammenstoß der beiden S-Bahnen am Montagnachmittag wurden auf eingleisiger Strecke ein Mann getötet und 18 Menschen verletzt, sechs von ihnen schwer. Rettungskräfte rückten mit etwa 800 Helfern zu einem Großeinsatz aus.