Die Geschichte ist brutal: Ein investigativer Journalist kritisiert das Geschäftsgebaren eines russischen Oligarchen - und wird mit allen Mitteln fertiggemacht. In seinem bereits vor sechs Jahren erschienenen, erst jetzt ins Deutsche übersetzten Roman "Die Jagd" hat der belarussische Schriftsteller Sasha Filipenko ein beklemmendes Buch über ein autoritäres Regime geschrieben, in dem die Pressefreiheit systematisch ausgehöhlt wird. Er selbst bezahlt für seine kritische Haltung mit einem Leben im Exil: Der 1984 in Minsk geborene Schriftsteller, der auf Russisch schreibt und lange in St. Petersburg wohnte, lebt seit 2020 an wechselnden Wohnorten in Westeuropa. Das Exil-Schicksal teilt er mit der Schriftstellerin Volha Hapeyeva aus Minsk, die derzeit als PEN-Stipendiatin in München lebt. Beide sind nun an einem zweiteiligen Belarus-Abend zu erleben, der anlässlich der "Woche der Meinungsfreiheit" im Literaturhaus stattfindet - und unmissverständlich klarmachen wird, dass diese nicht selbstverständlich ist.
Belarus-Abend, Do., 5. Mai, 19 Uhr: Volha Hapeyeva, 20.30 Uhr: Sasha Filipenko, Literaturhaus, Saal- und Streamtickets: literaturhaus-muenchen.de