Die Demenzerkrankung ihrer Großmutter bewegte Sarah Straub dazu, nicht Musik, sondern Psychologie zu studieren. So wurde sie zur gefragten Expertin in der Demenz-Forschung am Universitätsklinikum Ulm. Gerade hat sie als Modellprojekt zusammen mit dem Verein Desideria eine Online-Demenzsprechstunde gestartet, die 24/7, also rund um die Uhr erreichbar ist und Angehörigen Hilfestellung leistet. Doch weil nach wie vor zwei Herzen in ihrer Brust schlagen, wurde sie auch eine erfolgreiche Singer/Songwriterin.
Mit dem zweiten Album "Red" hatte sie 2014 ihren Durchbruch, gewann drei "Deutsche Rock & Pop Preise" und war Vorband von Lionel Ritchie, Joe Cocker und Gentleman. Lange waren englische Pop-Songs mit Soul- und Jazz-Grundierung ihre Domäne, dann wandte sie sich mehr und mehr deutschen Liedermachern wie Rio Reiser, Hannes Wader und vor allem Konstantin Wecker zu, bei dessen Auftritten sie schließlich regelmäßig als Gast dabei war.
Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.
Das nächste Album "Alles das und mehr" kam folgerichtig bei Weckers "Sturm & Klang"-Label heraus, zumal Straub darauf 13 Wecker-Songs auf ihre Art neu interpretierte. Auch im Trio mit den Label-Kolleginnen Miriam Hanika und Tamara Banez nahm sie dort ein viel beachtetes Album auf. Nun wurde es Zeit für ein neues Soloprojekt. "Keine Angst" lautet der Titel ihres sechsten Werks wie auch ihrer Tour, auf der sie nun im Lustspielhaus Station macht. Ängste zu umarmen, propagiert sie in ihren neuen Songs, die sich um Themen wie Tod, Einsamkeit, Ungerechtigkeit und Missbrauch drehen. Mal einfühlsam, mal wütend, immer offen, enttabuisierend und in wundervolle Melodien verpackt.
Sarah Straub, Do., 23. Nov., 20 Uhr, Lustspielhaus, Occamstr. 8, www.lustspielhaus.de
