Marlon Brando, David Bowie, die Jaggers, Andy Warhol, Jack Nicholson oder Grace Jones. Wer derzeit am Schaufenster von Ludwig Beck entlang flaniert, findet keine aktuellen Verkaufsangebote, sondern herrlich exzentrische Hochglanzfotos, die in eine andere Zeit führen: in die "Disco Years". So heißt die Ausstellung mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Ron Galella, für die Beck eine ganze Schaufensterbreite freigeräumt hat. Kuratiert wurde sie von der Foto-Galeristin Ira Stehmann. Der amerikanische Fotograf, der im vergangenen Jahr im Alter von 91 starb, gilt als der Godfather der Paparazzi. Er war überall, wo sich in den Sechziger- und Siebzigerjahren die Stars von New York bis Hollywood am verrücktesten gebärdeten und der Glamour am hellsten leuchtete.
Doch aus dem Flirt mit der Kamera wurde bald blutiger Ernst. Brando streckte Galella mal mit einem Faustschlag nieder, so dass dieser mit gebrochenem Kiefer ins Krankenhaus musste - ebenso wie Brando, um seine Hand nähen zu lassen. Von da an folgte Galella ihm nur noch mit einem American-Football-Helm bewehrt - ein kurioser Anblick, den man in der Ausstellung auch entdecken kann.