Kunst am Kabelsteg:Performance für Mensch und Glocke

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Ein mehr als 400 Millionen Jahre alter Stein als Resonanzkörper: Lina Lapelytės Performancestücke "Copper Lick" am Kabelsteg an der Isar vereint menschliche Stimmen mit dem Klang der Glocken der umliegenden Kirchen. (Foto: Judith Buss)

Die mit einem Biennale-Löwen ausgezeichnete litauische Künstlerin Lina Lapelytė verwandelt mit "Copper Lick" einen gesichtslosen Ort an der Münchner Isar in einen poetischen Klang- und Performanceraum mit großer Sogwirkung. Wie schafft sie das?

Von Evelyn Vogel

Die Fünf-Uhr-Schläge von St. Lukas sind seit Minuten verklungen, als die Performance-Beteiligten - acht Frauen und ein Mann - über den Kabelsteg kommen und sich vor dem über zwei Meter hohen und mehr als 400 Millionen Jahre alten Trumm aus Kalkstein positionieren. Aus einem kollektiven Atmen und kaum hörbaren Hmmm-Lauten, gefolgt von einzelnen Tönen und Intervallen, entwickelt sich ein melancholischer, von einer Kreuztonart geprägter Klangteppich, der von dem parabolisch geschliffenen Stein reflektiert wird und allmählich eine Sogwirkung entfaltet.

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