Pflanzen-Kölle in Untermenzing:Wohnheim-Pläne für den Kölle-Parkplatz

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Für den Parkplatz von Pflanzen-Kölle in Untermenzing gibt es alternative Nutzungsideen. (Foto: Florian Peljak)

Auf dem Stellplatz-Areal der Untermenzinger Gärtnerei könnten künftig eine Flüchtlingsunterkunft und eine Solaranlage unterkommen. Im Viertel lehnt man diese Pläne ab und glaubt an Verhandlungs-Tricks.

Von Ellen Draxel

Die Untermenzinger sorgen sich um die Zukunft der ansässigen Gärtnerei Pflanzen-Kölle. 60 Jahre gibt es das Gartencenter an der Goteboldstraße bereits, 120 Menschen arbeiten an dem Standort. Doch nun läuft Ende des Jahres der Pachtvertrag für die an das Center angrenzende Parkplatzfläche aus. Und der Eigentümer will das Areal offenbar nicht mehr zu den bisherigen Konditionen an die Firma Kölle weitervermieten. Er hat einen Vorbescheidsantrag eingereicht, der anstelle des Parkplatzes und eines Gewächshauses den Bau von drei privaten Flüchtlingsheimen für insgesamt 300 Menschen sowie die Errichtung einer 5600 Quadratmeter großen Solaranlage vorsieht. Nutzungsdauer: längstens drei Jahre.

"Das Ganze ist vermutlich ein Trick, um die Pacht hochzutreiben", mutmaßt Lokalpolitiker Falk Lamkewitz. Die Grünen, deren Sprecher Lamkewitz ist, sind gegen das Vorhaben. Zum einen, weil Flüchtlingshelfer im Stadtbezirk schon 2015 schlechte Erfahrungen mit privaten Unterkünften gemacht haben. "Wir hatten das schon, dass sich die Eigentümer nicht darum gekümmert haben, wenn es Mängel zu beheben galt." Zum anderen halten die Bürgervertreter die Lage an der Goteboldstraße für ungeeignet, da es weit und breit weder einen Supermarkt noch andere notwendige Infrastrukturangebote gibt. Ganz abgesehen davon, dass es "traurig und keinesfalls unterstützenswert wäre, wenn Untermenzing dadurch seine sehr beliebte Einkaufsmöglichkeit beim Pflanzen-Kölle verlieren würde".

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Ob die Firma aufgrund der Bauvoranfrage den Münchner Standort und die 120 Arbeitsplätze tatsächlich in Gefahr sieht, möchte man bei der Unternehmensleitung nicht kommentieren. Nur so viel sagt Geschäftsführer Christian Jurisch: "Wir befinden uns mit den Grundstückseigentümern in Verhandlungen."

Bleibt zu klären, ob das Vorhaben überhaupt zulässig ist. Pascal Fuckerieder (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing, meint, die Stadt halte "die Unterkunft wohl nicht für genehmigungsfähig" - weil der Siedlungszusammenhang nicht bestehe. Der Bau einer Photovoltaikanlage werde hingegen noch untersucht. Direkt bei der Lokalbaukommission heißt es lediglich, man prüfe den gesamten Antrag noch.

Die Planung ist am Dienstagabend auch Thema bei der Ferien-Sitzung des Stadtteilgremiums. Gremiumschef Fuckerieder geht davon aus, dass außer den Grünen dann auch die SPD und die CSU die Bauvoranfrage ablehnen werden. "Und zwar unabhängig davon, was an der Goteboldstraße entstehen könnte." Die Parkplatzfläche, sagt der BA-Chef, sei "für das Gartencenter der Firma Pflanzen-Kölle jedenfalls absolut notwendig", solle die Verkehrssituation vor Ort nicht eskalieren.

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