Obermenzing:Kindergarten Schäferwiese muss doch nicht schließen

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Aufatmen für Eltern und Kinder: Die Einrichtung bleibt geöffnet. (Foto: Catherina Hess)

Mit Personalverschiebungen schafft es der Träger Kreisjugendring, den Weiterbetrieb vorerst sicherzustellen. Eltern müssen aber Einschränkungen bei der Betreuung in Kauf nehmen - und dauerhaft gelöst ist der Personalmangel damit auch nicht.

Von Ellen Draxel

Eltern und Kinder des Kindergartens Schäferwiese in Obermenzing dürfen aufatmen: Die noch vor wenigen Tagen befürchtete vorübergehende Schließung der Einrichtung zum 1. März aufgrund akuten Personalmangels konnte abgewendet werden. "Wir haben es geschafft, den Betrieb vorerst sicherzustellen", sagt die Vorsitzende des Kreisjugendrings, Judith Greil. Gelungen sei das dank der Unterstützung von Pädagoginnen und Pädagogen aus den anderen Kitas des Trägers, aus dem Kooperativen Ganztag in Freiham und aus den KJR-Freizeitstätten.

Allerdings verstärkt das nun gefundene Team die verbliebenen Fachkräfte an der Schäferwiese lediglich für eine begrenzte Zeit. So kann in den Faschingsferien den Eltern nur eine eingeschränkte Betreuung von acht bis zwölf Uhr angeboten werden. Vom 7. März an soll die Betreuungszeit dann sukzessive erhöht werden - in welchem Umfang, hängt von der Verfügbarkeit der Mitarbeitenden ab.

Eine Dauerlösung, betont Greil, könne diese Variante aber nicht sein. Denn die Kolleginnen und Kollegen würden auch in ihren ursprünglichen Stadtteilen und Einrichtungen "dringend für die Kinder und Jugendlichen vor Ort gebraucht". Ihr Engagement in der Schäferwiese hinterlasse "Lücken" in ihrem jetzigen Arbeitsbereich.

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Allein in München sind mindestens 200 Kitas von Gruppenschließungen betroffen

Die Verschiebung löst zudem das grundlegende Problem des eklatanten Personalmangels nicht. Die Stelle der stellvertretenden Leitung im Kindergarten Schäferwiese ist bereits seit einiger Zeit unbesetzt. Und von März an fehlen dort auch noch Erzieherinnen und Erzieher für zweieinhalb Vollzeitstellen sowie drei Kinderpflegerinnen oder Kinderpfleger. Der Kreisjugendring hat zwar seine Personalsuche intensiviert und hofft, das benötigte Fachpersonal zu finden. Er sieht sich aber mit denselben Schwierigkeiten konfrontiert wie alle Kindertagesstätten. "Für unsere insgesamt acht Kitas in München suchen wir aktuell mehr als 20 Fach- und Ergänzungskräfte", erklärt Greil. Laut der Stadt fehlen allein in den 450 Kindertageseinrichtungen kommunaler Träger 351 Fachleute.

"Die Politik hat uns aufgefordert, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um den Kindergarten weiter betreiben zu können", sagt Greil. "Das haben wir mit großem Einsatz getan." Jetzt sei es an der Politik auf Landes- und Bundesebene, die Rahmenbedingungen für Personal im pädagogischen Bereich zu verbessern.

Erst vor Kurzem hatte die Gewerkschaft Verdi Alarm geschlagen und davor gewarnt, dass das System kurz vor dem Einsturz stehe. Allein in München sind laut Gewerkschaftssekretärin Merle Pisarz mindestens 200 Kitas von Gruppenschließungen betroffen. Pandemiebedingt - doch aus Sicht Greils liegt die Grundursache in der ohnehin sehr dünnen Personaldecke. Es sei daher "nur eine Frage der Zeit", so die KVR-Chefin, "bis auch der nächste Träger nicht mehr um eine Schließung herumkommt".

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