Oberammergau:Shakespeare mit Musik

Lesezeit: 2 min

"Django 3000" sind bereits für das Heimatsoundfestival bestätigt. (Foto: Mike Heider/mike@heider.pics)

Nach vier Jahren findet in Oberammergau wieder das Heimatsoundfestival statt - und natürlich Sommertheater.

Von Christiane Lutz, Oberrammergau

Wenn im Juli 2023 wieder das Heimatsound Festival in Oberammergau stattfindet, wird das letzte Festival dieser Art ganze vier Jahre her sein. 2019 traf man sich zuletzt im Passionstheater, um Bands aus dem Alpenraum zu hören, eine kleine Ewigkeit ist das her. Die Gründe dafür sind bekannt, Corona, dann die Passionsspiele. Till Hofmann und Christian Stückl jedenfalls scheinen sich zu freuen, dass es in diesem Jahr wieder zwei Tage Musik geben wird. Im Volkstheater präsentieren sie das Line-up, und natürlich präsentiert Stückl auch das Sommertheaterprogramm.

Das Heimatsoundfestival wird am 28. und 29. Juli stattfinden, bestätigt bisher sind die Künstler Voodoo Jürgens, die niederbayerischen Rapper von Dicht & Ergreifend, Django 3000, Ringlstetter & Band, Slatec und das Duo Steiner & Madlaina aus der Schweiz. Dahinter stecken die Musikerinnen Nora Steiner und Madlaina Pollina, die, der Name verrät es, Tochter von Pippo Pollina und Schwester des Musikers Faber ist. Die Ticketpreise mussten die Veranstalter erhöhen, es sei ungemein schwer, Techniker und Sicherheitspersonal zu bekommen, erklärt Hofmann. Ein bekanntes Problem in der Veranstaltungsbranche, seit Corona hat sich die Lage verschärft. Zwei Tage kosten nun 89 Euro, ein Tagesticket 63 Euro, der Vorverkauf hat bereits begonnen.

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

Natürlich wird es auch wieder Theater im Passionstheater geben. "Das ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, sich um die Kultur zu kümmern", sagt Christian Stückl, Regisseur und Passionsspielleiter. Der Vertrag mit der Gemeinde sei diesmal nur für ein Jahr ausgestellt worden und nicht gleich für länger, was Stückl bemängelt, aber der anwesende Oberammergauer Bürgermeister Andreas Rödl (CSU) mit einer gewissen Nach-Corona-Unsicherheit begründet.

Diesmal jedenfalls hat Stückl Shakespeares "Julius Caesar" ausgesucht. Ein Text mit "sehr, sehr vielen Wörtern", die er irgendwie spielbar machen will. Die Herausforderung für Theater in Oberammergau ist immer diese: einen Text finden, bei dem möglichst viele Menschen mitmachen können, denn das Sommertheater hat auch den Sinn, die Menschen ans Spielen zu gewöhnen, damit dann, bei der Passion, genügend in Theaterform sind.

Frauenrollen gibt's im "Julius Caesar" wie in der Passionsgeschichte zwar nur überschaubar viele, dafür sei es "wieder ein Sandalenstück", sagt Stückl, "das funktioniert bei uns ja gut." Ihn interessiert die Frage nach der Demokratie und ihre Gefährdung durch Alleinherrscher, die auch in Shakespeares Stück verhandelt wird. Am 30. Juni ist Premiere, es folgen sieben weitere Vorstellungen bis in den August. Und selbstverständlich wird auch der "Brandner Kaspar" vom Münchner Volkstheater wieder in Oberammergau gastieren, am 7. und 9. Juli, längst eine Tradition.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusFasching
:Die falschen Chinesen von Dietfurt

An diesem Unsinnigen Donnerstag feiern in der Stadt wieder 20 000 Menschen ihre sehr spezielle Faschingsgaudi. Und wie jedes Jahr geht es auch wieder um die Frage: Ist das rassistisch oder womöglich sogar völkerverbindend?

Von Lisa Schnell

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: