Die Münchner Philharmoniker unter Daniel Harding:In Bruckners Bann

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Daniel Harding (auf dem Podium), ein dem Orchester unbedingt zugewandter Dirigent, und Renaud Capuçon (Mitte, sich verbeugend) brachten gemeinsam mit den Münchner Philharmonikern das zweite Violinkonzert von Thierry Escaich zur Uraufführung. (Foto: Tobias Hase /mphil)

Daniel Harding und die Münchner Philharmoniker machen aus Bruckners vierter Symphonie ein Orchesterfest. Mit Renaud Capuçon setzen sie zuvor das zweite Violinkonzert von Thierry Escaich funkelnd in Szene.

Von Harald Eggebrecht

Letztlich bleibt es misslich, den abendfüllenden Dimensionen einer Bruckner-Symphonie ein anderes Stück voranzustellen. Die bannende Wirkung von, wie hier, Anton Bruckners vierter Symphonie verschlang doch die Uraufführung des reizvollen 2. Violinkonzerts des französischen Komponisten Thierry Escaich, Jahrgang 1965, obwohl der Widmungsträger Renaud Capuçon und die Münchner Philharmoniker unter Daniel Harding das verwandlungsintensive Stück geradezu funkelnd in Szene setzten. Wie hier ein riesiger Orchesterapparat mit opulent besetztem Schlagwerkinstrumentarium dennoch nie ins Schwerfällige, gar Dickliche gerät, sondern immer elastisch und eloquent bleibt, zeugt von bester französischer Tradition. Selbst die dunklen Farben der Anfangs-"Ballade" geraten nicht ins Stumpfe oder Sumpfige. Dass der Solopart weder mit Melodiebögen noch Virtuosenglanz geizt, versteht sich von selbst. Großer Beifall für Capuçon und alle Beteiligten, auch für den anwesenden Komponisten.

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