Viele Eltern, deren Kinder eine städtische Kita, ein Tagesheim oder einen Hort besuchen, müssen sich darauf einstellen, dass die Betreuung am Mittwoch, 8. März, ausfällt. Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Tag das Kitapersonal zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die größte Gruppe sind nach Angaben von Verdi Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen. Betroffen sind voraussichtlich Kitas, Tagesheime, Horte, Tagestreffs und Häuser für Kinder.
Eltern sollen vorab in der Einrichtung informiert werden, ob sie am Mittwoch geöffnet oder streikbedingt geschlossen ist. Einrichtungen anderer Träger sind nicht betroffen. Die Streikenden versammeln sich am Mittwoch um elf Uhr zu einer Kundgebung am Stachus.
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"Die Leute brauchen mehr Geld", sagt Merle Pisarz von Verdi. "Und alle sollen etwas davon spüren." In den Tarifverhandlungen hätten die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt, das nur als Verhöhnung der Beschäftigten bewertet werden könne, heißt es in einer Pressemitteilung. Nach neun Monaten solle es eine Erhöhung von drei Prozent geben, acht Monate später von zwei Prozent. Außerdem werde eine Zahlung von 2500 Euro angeboten, um die Inflation auszugleichen.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treiben im Moment nicht nur Sorgen um den Verdienst um. In den Kitas fehlt es an Fachkräften. "Wir wünschen uns auch eine Veränderung der Rahmenbedingungen in den Kitas, aber die können wir nicht im Tarif verankern", sagt Pisarz. Der Beruf müsse attraktiver werden, es brauche mehr Ausbildungsplätze. Und der Wert der Pädagogik müsse anerkannt werden. "Kita kann jeder - unter so einer Einstellung leiden am Ende alle", so Pisarz. "Von einer guten Pädagogik in den Kitas profitiert die ganze Gesellschaft."