Waldemar Hartmann:"Heute muss man auf jedes Wort achten, darf aber jeden duzen"

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Waldemar Hartmann begann als Moderator von "Blickpunkt Sport", ausgewählte Gäste zu duzen. (Foto: POP-EYE/imago/imago)

Ab wann sagt man Du? Ein Gespräch mit Waldemar Hartmann, früherem Sport-Moderator mit dem Spitznamen "Duz-Maschine", über Sprache und wie sie Nähe herstellt.

Interview von Philipp Crone, München

Diesen Satz sagt Waldemar Hartmann mindestens ein Dutzend Mal: "Den kannte ich schon." Deshalb hätten sie sich geduzt. Hoeneß, Hackl, Beckenbauer, Breitner sowieso. Aber auch Sigmar Gabriel oder Peer Steinbrück. Hartmann, 74, annähernd legendärer ARD-Sportmoderator und neben seinem Weißbier-Interview mit Rudi Völler auch für seine direkte Ansprache bekannt, könnte man als Vorreiter bezeichnen für das, was heute überall zu hören ist, vom höchsten Turnschuh-CEO über niedere Sneaker-Barista bis zum Amazon-Bot: das Du. Wenn jemand den Wandel der Anrede erklären und beurteilen kann, dann vielleicht Hartmann, der zur strengsten Sie-Zeit groß wurde und das Du im Fernsehen etablierte. Ein Gespräch über die Wirkung einer Anrede, die Hintergründe für Hartmanns Spitznamen Duz-Maschine, den Sinn des Siezens und die Frage, wie man gut miteinander kommuniziert. Es wird natürlich gesiezt, erstmal.

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