Gerade erst ist der Neubau des Münchner Volkstheaters eröffnet worden, schon muss die große Bühne wieder geschlossen werden bis mindestens diesen Freitag. Der Grund ist ein Wasserschaden, der am Montagmorgen entstanden ist. Wie das Theater mitteilte, sei um 5.35 Uhr auf der Hinterbühne der Bühne 1 aus bisher unbekannten Gründen die Sprühflutlöschanlage ausgelöst worden. Die Feuerwehr sei automatisch alarmiert worden und habe im Verlauf des Vormittags gemeinsam mit Theatermitarbeitern das Wasser abgepumpt. Der Schaden sei momentan nicht absehbar.
"Wenn man jetzt auf die Bühne blickt, sieht man kaum etwas", sagt Pressesprecher Frederik Mayet. Allerdings lasse sich nicht erkennen, inwieweit die Elektronik betroffen sei, insbesondere die große Drehbühne. Bis Freitag sollen hier Ergebnisse vorliegen, sagt Mayet. Auch die Ursache muss nun geklärt werden. Im Prinzip müssten zwei Bedingungen erfüllt sein, damit die Anlage auslöse: Hitze und Rauch. Dass dies in den frühen Morgenstunden auf der Hinterbühne der Fall war, könne man fast ausschließen. Ein Feuer habe es nicht gegeben.
Bis Freitag ist der Spielbetrieb auf der Bühne 1 nun abgesagt, auf den anderen läuft er weiter. Besonders bitter: Es handelt sich um drei ausverkaufte Vorstellungen, einmal um die Highschool-Oper "Gymnasium", zweimal um den Shakespeare-Bühnenklassiker "Der Kaufmann von Venedig". Ob weitere Vorstellungen abgesagt werden müssen, wird sich erst noch herausstellen. Erst am 15. Oktober war das Haus an der Tumblingerstraße mit einem Premieren-Reigen eröffnet worden. Die Kosten für den Neubau lagen bei rund 131 Millionen Euro.