Die Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 bis Pasing wird noch einmal deutlich teurer. Das ergeben die neuesten Berechnungen des Baureferats. Dennoch hat der Bauausschuss am Dienstag die Ausführung genehmigt. Insgesamt soll der Bau nun deutlich die Milliardengrenze überschreiten - nach aktuellem Stand liegen die Kosten bei rund 1,3 Milliarden Euro. Zuletzt wurde das Projekt noch auf 988 Millionen Euro geschätzt.
Doch nach Angaben des Baureferats ist der Baupreisindex 2023 im Vergleich zum Jahr 2021 um knapp 18 Prozent gestiegen. Das wären rund 178 Millionen Euro. Dazu kommen Preisentwicklungen für den Tunnelbau, die in den Baupreisindizes nicht abgebildet sind. Das macht noch einmal 147 Millionen obendrauf.
In den Kosten enthalten ist nach Angaben des Baureferats eine Risikoreserve von rund 120 Millionen Euro für "Unvorhergesehenes", wie es in der Vorlage heißt. Dass es unter Umständen sogar noch teurer wird, schließt die Behörde nicht aus.
Wie viel teurer, kann das Baureferat derzeit nicht sagen. "Im Hinblick auf die lange Projektlaufzeit ist davon auszugehen, dass zukünftige Index- beziehungsweise Marktpreisveränderungen weitere Fortschreibungen der Gesamtprojektkosten erforderlich machen können", heißt es in der Vorlage.
Ebenso stimmte das Gremium der Errichtung des Rohbaus für einen künftigen U-Bahnhof in Freiham zu, Kosten: 94 Millionen Euro. Andreas Barth vom Fahrgastverband Pro Bahn sieht die U-5-Verlängerung kritisch. Er verweist auf die kürzlich von der Münchner Verkehrsgesellschaft im Aufsichtsrat vorgestellte Spar-Liste. Diese "Kahlschlagliste" verzögere viele wichtige Maßnahmen für die Verkehrswende, die in Summe weitaus mehr Nutzen brächten, so Andreas Barth. Dazu gehören etwa der Ausbau der U- und Trambahnflotten sowie neue Betriebshöfe.