Nachdem die bayerische Staatsregierung der Tram-Nordtangente durch den Englischen Garten eine Absage erteilt hat, versucht die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) das Projekt doch noch zu retten. Bisher hat sie 5,4 Millionen Euro für die Planung ausgegeben, dazu kommen mehrere Millionen Euro für die Entwicklung von Trambahnen, die mit Akkubetrieb laufen.
"Für eine Optimierung der Planungen im Sinne des Freistaats - insbesondere im Hinblick auf die Breite der Trasse - sehen wir Möglichkeiten", teilt die MVG mit. "Wir stehen für Gespräche mit dem Freistaat dazu bereit."
Laut MVG hat sich die Staatskanzlei verrechnet. Die Angabe, es müssten für die Trasse 3500 Quadratmeter Fläche neu versiegelt werden, sei unzutreffend. Vielmehr seien es 1270 Quadratmeter. Wie sich das Veto zur Gartentram auf andere ÖPNV-Projekte auswirkt, prüfe man derzeit, so die MVG.
Kritik an der Entscheidung aus der Staatskanzlei kam unter anderem vom Fahrgastverband Pro Bahn, der sie als "unverantwortlich" bezeichnete, sowie vom Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr (AAN) im Münchner Forum. Die Tram ermögliche es, lästiges Umsteigen stark zu reduzieren. Diese Vorteile könne die Tram nicht nur mit der Nordtangente, sondern zum Beispiel auch auf der Strecke vom Elisabethplatz über Giselastraße und Münchner Freiheit zum Kieferngarten ausspielen, teilt der AAN mit. Diese Strecken nicht zu bauen, sei "Fahrgastschikane".