Tourismus:Neuer Rekord bei Hotelbetten

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Der Neubau des früheren Hotels Königshof am Münchner Stachus. (Foto: Robert Haas)

Die Zahl der Übernachtungen in München steigt. Doch noch schneller als die Nachfrage wächst das Angebot an Hotelzimmern: In der Stadt eröffnen viele neue Hotels - und weitere sind geplant.

Von Catherine Hoffmann

Die Münchner Hotels haben im ersten Halbjahr 2023 mehr Übernachtungen verzeichnet als im gleichen Zeitraum 2019. Die Zahl stieg um 1,3 Prozent auf 8,4 Millionen. Damit erholt sich das Geschäft vom starken Rückgang während der Pandemie in den Jahren 2020 und 2021. Bereits im vergangenen Jahr kamen wieder mehr Gäste in die Stadt. Die guten Zahlen in diesem Jahr sind unter anderem auf das erfolgreiche Messegeschäft zurückzuführen, das wieder mehr Besucherinnen und Besucher anzog. Besonders stark wuchs die Zahl der Gäste aus dem Inland, Österreich und der Schweiz. Sie erhöhte sich im ersten Halbjahr um elf Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2019. Ausländische Gäste zögern bislang allerdings noch, und der russische Markt ist nahezu vollständig eingebrochen.

Ähnlich entwickelte sich das Bettenangebot in München: 2020 sank die Zahl der Hotels im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Corona und den damit verbundenen Beschränkungen um 29 Prozent, berichtet die PKF Hospitality Group, ein Beratungsunternehmen für den Tourismus- und Freizeitsektor. Nach der Lockerung der Beherbergungseinschränkungen konnte 2021 ein Anstieg der Betriebe um 22 Prozent registriert werden. 2022 nahm die Zahl der Hotels um elf Prozent zu, die Bettenzahl stieg sogar um 16,5 Prozent. Im laufenden Jahr wurde dem Beratungsunternehmen zufolge sogar der bisherige Höchststand der Betten verzeichnet.

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"Auch in den kommenden Jahren wird sich das Hotelangebot in der Stadt vergrößern, insbesondere im Luxussegment", sagt Ulrike Schüler, Deutschland-Chefin der PKF Hospitality Group. "In München noch nicht vertretene Marken wie Rosewood , JW Marriott , Stay Kooook und Schani Hotels, aber auch bereits vertretene Marken wie Motel One, Numa oder Cocoon werden den Hotelmarkt erweitern." Zudem befänden sich weitere Projekte in Planung. Angesichts hoher Zinsen und strenger Anforderungen an die Finanzierung sei aber ungewiss, ob alle Pläne umgesetzt werden.

Dennoch werde das Angebot an Hotels und Betten in München weiter wachsen. Ob sich dafür auch genügend Gäste finden, hänge von den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab, so Schüler. Inflation, Energiekosten, Fachkräftemangel und der Ukrainekrieg seien für die Branche schwierig zu meistern. Die Auswirkungen auf das Reiseverhalten der Menschen könnten nur grob abgeschätzt werden. Nachdenklich stimmt, dass die Bettenbelegung derzeit noch um gut elf Prozentpunkte unter dem Niveau von 2019 liegt. Damals waren die Münchner Hotelbetten zu 58 Prozent belegt, in diesem Jahr sind es lediglich knapp 46 Prozent.

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