Wetter in München:Mann bei Sturm "Bianca" lebensgefährlich verletzt

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Die Polizei sichert eine Straße, über deren drei Fahrspuren ein umgeknickter Baum hängt. (Foto: Matthias Balk/dpa)
  • Durch einen heruntergefallenen Ast werden in Krailling ein Mann und eine Frau sehr schwer verletzt, der Mann schwebt in akuter Lebensgefahr.
  • Wegen des Sturmtiefs Bianca wurde der Betrieb der S-Bahn in der Nacht zeitweilig eingestellt worden. Seit dem Nachmittag fährt sie aber auf allen Linien wieder.
  • Am Flughafen wurden mehr als 120 Flüge gestrichen.

Infolge des Sturmtiefs Bianca sind am Münchner Stadtrand zwei Menschen schwer verletzt worden, einer von ihnen schwebt in akuter Lebensgefahr. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, fuhren ein Mann und eine Frau in Krailling in einem Auto, als gegen 22.30 Uhr am Donnerstag ein baumdicker Ast abbrach und auf den Wagen fiel. Beide erlitten schwere Kopfverletzungen, bei dem 34 Jahre alten Mann sind sie lebensgefährlich. Sein Zustand sei "äußerst kritisch", teilte die Polizei mit. Die Rettungskräfte bargen beide Personen aus dem Auto, indem sie das Wrack aufschnitten. Der Mann wie auch seine 36-jährige Beifahrerin kommen aus dem Würmtal.

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In der Nacht zu Freitag fegte das Sturmtief Bianca auch über München. Durch die heftigen Böen und den Schneefall stürzten Bäume um, teils wurden Straßen und Schienen in und um München blockiert. Um kurz vor 23 Uhr meldete die S-Bahn am Donnerstag, dass der Betrieb auf den Außenästen wegen des Sturmtiefs eingestellt wird. Am frühen Freitagmorgen wurde der Verkehr auf den meisten Linien wieder aufgenommen.

Zuletzt wurde gegen 14.30 Uhr die Sperrung der S 6 zwischen Tutzing und Starnberg aufgehoben. Bis zum Mittag war auch die S 2 zwischen Markt Schwaben und Erding gesperrt. Zu Einschränkungen und Zugausfällen kam es auch in anderen Teilen Bayerns - so gibt es zum Beispiel immer noch keine durchgehenden Züge von München in Richtung Garmisch-Partenkirchen und Kochel.

In München war auch die Tram-Linie 25 unterbrochen, wie die MVG mitteilte. Wegen eines Baums in der Oberleitung im Bereich Ludwig-Thoma-Straße war der Linienweg zwischen Großhesseloher Brücke und Grünwald unterbrochen. In diesem Abschnitt verkehrten Ersatzbusse. Es dauerte bis zum Mittag, bis die Beeinträchtigung beseitigt wurde.

125 Verbindungen am Flughafen annuliert

Wegen des Unwetters fielen am Münchner Flughafen 125 Flüge aus. 103 Verbindungen am Donnerstag und 22 am Freitag wurden annulliert, die meisten infolge von Bianca, wie eine Sprecherin mitteilte. Zudem verspäteten sich knapp drei Dutzend Flüge um eine Stunde oder mehr. Der Betrieb am Boden lief ansonsten aber weitgehend normal weiter - zeitweilig wurde lediglich eine der beiden Startbahnen gesperrt, um sie von Schnee zu befreien. Und auch die Fahrzeuge, die die Flieger enteisen, stellten wegen des heftigen Winds zwischendurch die Arbeit ein.

Auch auf Münchens Straßen kam es zu Einschränkungen. Umgefallene Bäume versperrten teilweise die Fahrt, teilweise wurden dadurch gleich mehrere Fahrspuren blockiert. Einen Überblick über die Schäden gibt es derzeit noch nicht. Die Feuerwehr rückte bis Freitagmittag wegen Bianca zu 145 Einsätzen im Stadtgebiet München aus. Dabei ging es vor allem um herabgestürzte Äste, die von Gehwegen und Straßen geräumt werden mussten, auch einige Bauzäune wurden vom Sturm umgeworfen.

Als Orkan Sabine vor etwa drei Wochen durch Bayern fegte, wurden sämtliche Schulen im Freistaat geschlossen - diesmal sind sowieso Faschingsferien. Die Warnung vor herabstürzenden Ästen oder herumfliegenden Gegenständen achtzugeben, galt aber auch bei Tief Bianca.

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