Um der Jugend zusätzliche Sportmöglichkeiten zu eröffnen, hat der Verein Wiesenwerkstatt gemeinsam mit engagierten Eltern wiederholt Fußballtore angeschafft und auf öffentlichen Grünflächen aufgestellt. Der Spindlerplatz in Solln hat sich auf diese Weise vorübergehend in einen beliebten Treff für Nachwuchskicker verwandelt. Doch der Stadtverwaltung sind diese eigenmächtigen Aktivitäten ein Dorn im Auge. Nach kurzer, schriftlicher Aufforderung, die Tore zu entfernen, hat sie dies selbst besorgt.
Der Verein reagiert mit Empörung auf das Vorgehen der Stadt. "Die aus eigener Kasse bezahlten Tore waren noch nicht mal direkt auf der Wiese angebracht, sondern hinter einem Bauwagen. Außerdem handelte es sich um regulär im Sporthandel gekaufte Tore, also nicht um Eigenbauten, die unsicher gewesen wären", beschwert sich Vereinssprecher Marc Pütz. Er versteht nicht, warum Eigeninitiative bestraft wird, "noch dazu in der Pandemie, in der Kinder bekanntermaßen an Bewegungsmangel und Gewichtszunahme leiden".
Aus Sicht der Stadtverwaltung war die Beseitigung der Fußballtore rechtmäßig und notwendig. Die Nutzung von Grünflächen sei klar definiert; ihre Umwandlung in ein Fußballfeld, wie im vorliegenden Fall, gehöre nicht zu den zulässigen Maßnahmen. Eine Mitteilung, die bei den Eltern "eine ziemliche Wut" ausgelöst haben soll.