Euro-Industriepark:Schießerei unter Jugendlichen im Münchner Norden

Zwei Verfolger rasen mit einem Mercedes davon, werden jedoch in einer Sackgasse von Polizeistreifen gestellt. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Beim Streit zweier Gruppen kommt es zu Wildwest-Szenen auf einem Parkplatz und in einem Schnellimbiss. Die Polizei kann fünf junge Männer stellen - und findet eine Schreckschusspistole sowie weitere Waffen.

Im Euro-Industriepark ist es am Sonntagabend zu einer Schießerei mit Schreckschusswaffen gekommen. Die Polizei hat fünf Verdächtige im Alter zwischen 15 und 21 Jahren festgenommen. Das für Jugendgewalt zuständige Kommissariat 23 ermittelt unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Verstoßes gegen das Waffengesetz. Die Hintergründe sind noch unklar.

Nach ersten Erkenntnissen hatten sich zwei Personengruppen kurz vor 21 Uhr auf dem Parkplatz eines Supermarktes getroffen. Aus noch unbekannten Gründen kam es zum Streit, bei dem Schüsse fielen. Eine Person flüchtete in ein nahegelegenes Schnellrestaurant, verfolgt von zwei Männern, von denen einer eine Pistole in der Hand hatte. Die anwesenden Gäste flüchteten daraufhin aus dem Lokal, auch die drei Männer verließen es schnell wieder, wobei erneut geschossen wurde. Anschließend rasten die zwei Verfolger mit einem Mercedes davon, wurden jedoch kurz darauf in einer Sackgasse von alarmierten Polizeistreifen gestellt.

Im Wagen befanden sich insgesamt fünf Personen, der 19 Jahre alte Fahrer aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck sowie vier Münchner im Alter zwischen 15 und 21 Jahren. Bei ihnen stellten die Beamten einen Baseballschläger und eine Schreckschusswaffe sicher, die dem 19-Jährigen zugeordnet werden konnte. Auf dem Parkplatz fanden sie später zwei Patronenhülsen und weitere Waffen.

Der 15-Jährige sowie zwei 17-Jährige sind bereits polizeibekannt wegen Körperverletzungen, Raub und Diebstahl; die beiden älteren Fahrzeuginsassen sind erstmals in Erscheinung getreten. Über die Mitglieder der zweiten Gruppe ist bislang nichts bekannt. Fast an der gleichen Stelle hatte es vor einem Jahr eine Messerstecherei gegeben, bei der ein 16-Jähriger an der Niere verletzt wurde.

© SZ/moe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusGewalt unter Jugendlichen
:Immer jünger, immer mehr, immer brutaler

In München steigt die Zahl der Gewalttaten, die von Minderjährigen begangen werden. Die Polizei und Oberbürgermeister Dieter Reiter sehen die Entwicklung mit Sorge - und wollen mit neuen Präventionsmaßnahmen gegensteuern.

Von Stephan Handel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: