Wir tun dir doch nichts", lallt mit schwerer Zunge die Frau auf einem Platz in Sendling. Aber: "Wir haben unsere eigene Meinung." Und nur Sekunden später schreit sie die heraus: Ein "Schlitzauge" sei die junge Frau, die ihr gegenüber steht, ein "Vieh". Sandra kennt das. Seit sie ein Kind ist. Weil sie anders aussieht, als manche das haben möchten, die sich selbst für die wirklichen Deutschen halten.
Kriminalität:Und plötzlich ist da dieser Hass
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"Lächeln und weitergehen", das tut Sandra schon ihr ganzes Leben, wenn sie rassistisch beschimpft wird. Doch seit der Corona-Krise nehmen die verbalen Angriffe zu. Wie ihr geht es vielen anderen in München - und nicht immer bleibt es bei Worten.
Von Martin Bernstein
Kampf gegen Diskriminierung:"München ist subtil rassistisch"
Schon im Kindergarten musste Jiréh Emanuel beleidigende Sprüche ertragen. Diese Situation hat sich auch im Gymnasium nicht geändert. Jetzt hat der 26-Jährige eine Kampagne zur Ächtung des N-Wortes in München initiiert.
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