An diesem Mittwoch soll der Mobilitätsausschuss des Stadtrats neue Maßnahmen zur Umsetzung des Radentscheids beschließen. Zur Erinnerung: 2019 haben die Initiatoren 160 000 Unterschriften gesammelt, um die Situation für Radlerinnen und Radler deutlich zu verbessern. Der Stadtrat hat diese Ziele dann übernommen, ohne dass es zu einem Bürgerentscheid kam. Jetzt, mehr als viereinhalb Jahre später, kritisiert die Initiative die "schleppende Umsetzung" und hat am Montag vor dem Rathaus mit einer kleinen Demonstration ein schnelleres und konsequentes Vorgehen gefordert.
Zehn Maßnahmen, die zwar bereits fertig geplant, aber immer noch nicht zur Umsetzung beschlossen sind, zählen die Initiatoren auf. Betroffen sind Straßenabschnitte in folgenden Straßen: Schwanthalerstraße, Kreuzung Dachauer Straße/Wintrichring, Lindwurmstraße, Ungererstraße Süd, Ridlerstraße, Stiglmaierplatz, Werinher-, Englschalkinger- , Truderinger- und Pilgersheimer Straße.

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Einige dieser Projekte sind auch in der Vorlage des Mobilitätsreferats aufgelistet, da sie noch einmal überplant werden müssen. Sie sollen aber noch dieses Jahr dem Stadtrat vorgelegt werden. Für drei Maßnahmen (Gebsattelstraße, Schwanthalerstraße und Arnulfstraße) sind vorgezogene Lösungen mit abmarkierten Fahrradstreifen geplant.
Andreas Schön, Münchner Vorsitzender des Fahrradklubs ADFC und Sprecher des Radentscheids, begrüßt die Vorlage, vermisst allerdings eine zentrale Verkehrsachse, in der aus Sicht der Radlerinnen und Radler hoher Handlungsbedarf herrscht: die Lindwurmstraße. Dort sind die Fuß- und Radwege derart schmal, dass es immer wieder zu brenzligen Situationen kommt. Im Sommer 2023 hat das Mobilitätsreferat einen Plan vorgestellt, der nur noch eine Autofahrspur pro Richtung vorsieht, dafür aber breite Fuß- und Radwege. Derzeit ist dieser Plan noch mit verschiedenen Interessenverbänden in Abstimmung. Ob er wirklich so kommt, soll sich noch dieses Jahr entscheiden. Wann genau, ist noch offen.