Prinz Charles in München:Weiß-blau-royal

Der britische Thronfolger Charles besuchte München bisher viermal. 1987 brachte er noch Prinzessin Diana mit, 1995 musste er schon ohne sie über den Viktualienmarkt spazieren. Die historischen Bilder seiner Reisen nach Bayern.

Von Jana Stegemann

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(Foto: SZ Photo)

Ein 47-stündige Mammutprogramm absolvierten Prinz Charles und Prinzessin Diana 1987 in München bei ihrer ersten Deutschlandreise. Das Paar nahm allerdings viele Termine in der bayerischen Landeshauptstadt getrennt wahr. Beim Defilee am Abend waren sie aber wieder vereint - zumindest für die Presse. Seit Monaten hielten sich damals Gerüchte über Eheprobleme der Royals. Im Bild: Prinz Charles umrahmt von Lady Di, Protokollchef Josef Huber und Ministerpräsident Franz Josef Strauß, ihm gegenüber steht Staatssekretär Heinz Rosenbauer

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(Foto: Karl-Heinz Egginger/SZ-Photo)

Für das Abendprogramm der Royals suchten die Verantwortlichen in München dann ausgerechnet die Mozart-Oper "Hochzeit des Figaro" im Nationaltheater aus - ein Stück, in dem sich ein blaublütiges Paar stundenlang streitet und hintergeht.

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(Foto: SZ Photo)

Während Prinz Charles Manching besuchte, um das Kampfflugzeug "Tornado" zu besichtigen, schaute sich Prinzessin Diana in den Montessori-Schulen in Großhadern um. SZ-Redakteure notierten damals: "Die Photographen rannten - allen voran die britischen, mit Trittleitern ausgerüstet - über den Schulhof, zum Gaudium der Schüler, die sich darüber halbtot lachten. Es galt einen guten Platz zu erkämpfen, um jeden Gesichtsausdruck der Prinzessin auf Zelluloid bannen zu können." Ein Schüler soll den Medienrummel um Lady Di nur mit "Ja Wahnsinn, wie ein Affenstall!" kommentiert haben.

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(Foto: SZ Photo)

Schon immer hat sich Nebenerwerbslandwirt und Bio-Bauer Prinz Charles für Obst und Gemüse interessiert: Darum stand bei seinem drittem Besuch 1995 in München auch ein zehnminütiger Spaziergang auf dem Viktualienmarkt auf dem Programm. In Begleitung von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) plauschte der royale Gast mit der Standfrau Michaela Becker (rechts) über ihren Naturkoststand. Der Prinz fragte, wie sehr Naturkost in München nachgefragt werde und erkundigte sich auch nach Preisen.

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(Foto: Regina Schmeken)

Der britische Thronfolger liebt Kunst und Kultur. Daher schaute er 1995 auch in der Glyptothek vorbei und ließ sich von Sammlungsdirektor Raimund Wünsche den "Barberinischer Faun", Marmorbildnisse aus römischer Zeit und Skulptur "Knabe mit der Gans" zeigen.

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(Foto: AP)

Anders als ihr Sohn reiste die englische Königin Elisabeth II. in ihrer 67-jährigen Regentschaft bisher nur einmal nach München. Ein denkwürdiger Tag war das für Bayern im Mai 1965: Die Queen und Ministerpräsident Alfons Goppel fahren im offenen Wagen auf dem Weg vom Münchner Hauptbahnhof zur Staatskanzlei. Sie besuchte damals als erstes britisches Staatsoberhaupt nach dem Zweiten Weltkrieg die Bundesrepublik. 14 Stunden und zehn Minuten hielt sich die Queen in München auf. Zeit genug für Alfons Goppel groß aufzutrumpfen: Für die Königin ließ er die britische, die deutsche - und dann sogar die bayerische Hymne spielen. Eine gewagte Provokation in Richtung Bonn.

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